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Montag, April 29, 2024

Gelebte Partnerschaft

Lesestoff

Niederbayern bekam Besuch aus dem Departement Oise – Städte, Gemeinde- und Schulpartnerschaften bestehen seit über 30 Jahren

Eine herzliche Umarmung zur Begrüßung, ein fröhliches „Servus“ und „Salut“ und „les bises“, die Küsschen links und rechts: Niederbayern und das Departement Oise sind in den vergangenen 30 Jahren zusammengewachsen. Aus Kontakten sind Freundschaften geworden. Man kennt sich, man schätzt sich, man mag sich. Das wurde diese Woche wieder deutlich: Eine Delegation der FCJO, der Fédération des Comités de Jumélage de l’Oise, hat die Partnerregion Niederbayern besucht und ist mit großer Freude empfangen worden. Den Gästen wurde ein umfangreiches Besichtigungsprogramm aufgetischt, von der Stadtführung durch Landshut über einen Streifzug durch die bäuerliche Geschichte Niederbayerns im Freilichtmuseum Massing bis zur Stippvisite nach München. Dabei kam auch bayerische Gastlichkeit nicht zu kurz.

Petra Zierer, die Partnerschaftsbeauftragte des Bezirks Niederbayern, hatte alles bestens vorbereitet, um das zweisprachige Treffen zu einer weiteren gelungenen Begegnung zwischen Niederbayern und dem Departement Oise zu machen. Und das ist ihr gelungen. Ein großes Hallo herrschte, als im Biergarten des Gasthauses Schwaiger in Eugenbach (Lkrs. Landshut) die großen Pfandl mit Schweinernem, Knödeln, Kartoffeln und Kraut aufgetragen wurden. Ein „Bradlessen“ gibt es in Frankreich nicht, und es kam hervorragend an – eine echte Attraktion. Trotz der auch abends noch hohen Temperaturen wurde fleißig gekostet und zugelangt. Der danach bei manchen noch notwendige „Schnaps“ wurde auch von den sechs Franzosen schon ganz routiniert auf Deutsch bestellt. Kulinarik und Genuss war wieder einmal international.

Zahlreiche Vertreter der Städte-, Gemeinde- und Schulpartnerschaften, die niederbayerische Kommunen und Bildungseinrichtungen mit den französischen Pendants pflegen, sowie Repräsentanten des in diesem Rahmen gegründeten Arbeitskreises waren der Einladung gefolgt. So mancher kannte sich schon von vergangenen Begegnungen, und wer noch nie dabei war, der fand in lockerer Runde schnell Anschluss. „Europa ist nicht nur ein komplizierter Apparat fern in Straßburg und Brüssel – Europa lebt vor Ort, unter anderem in den Partnerschaften“, hießen Arbeitskreissprecher Rolf Lefeber und Petra Zierer die Gäste auch im Namen von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Bezirksrat Markus Scheuermann willkommen. Mittlerweile haben je sechs Kommunen aus dem nordfranzösischen Oise und Niederbayern feste Freundschaften geknüpft, zogen sie Bilanz. Außerdem bildet der Schüleraustausch im Rahmen von Schulpartnerschaften einen Schwerpunkt der vertraglich festgelegten Beziehung.

Petra Zierer dankte all denjenigen, die die Verbindung beider Regionen mit großem ehrenamtlichem Engagement mit Leben füllen. „Um die internationalen Beziehungen in den Vereinen, Schulen und Kommunen lebendig zu halten, sind sehr viel Energie und Rührigkeit und eine große Portion Idealismus vonnöten“, verdeutlichte die Partnerschaftsbeauftragte. Das Abendessen sei ein Dank und eine kleine Anerkennung von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.

Aus der nordfranzösischen Partnerregion war unter anderem die Präsidentin der FCJO Marie-Anne Fizet-Gorin zusammen mit ihrem Ehemann Patrick Fizet angereist. Das Ehepaar wurde begleitet von Nicolle Saudrais-Anciant, Danielle Puissant, Mylène Bapaume und Pierre Birgé. Sie alle verbindet die Liebe zu internationalen Beziehungen und ihr ehrenamtliches Engagement in diversen Partnerschaftsvereinen im Departement Oise. In der Arbeitssitzung, die bereits am Nachmittag stattgefunden hatte, konnten sie von ihren umfangreichen Erfahrungen berichten. Darüber hinaus sammelten sie Ideen für weitere Möglichkeiten des internationalen Austausches und für gemeinsame Projekte – vor allem im Schüler- und Jugendbereich.

Mit einer Tasche gefüllt mit zahlreichen Anregungen, vielen neuen Eindrücken und voller Motivation für die folgenden Begegnungen verabschiedeten sich die französischen Gäste nach ihrem dreitägigen Aufenthalt in Niederbayern mit einem herzlichen „à bientôt à l‘Oise“ – bis bald in der Oise.

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