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Sonntag, April 28, 2024

Von flammenden Käthchen und Goethepflanzen

Lesestoff

Kalanchoen sind Klassiker unter den Zimmerpflanzen – aus gutem Grund: Sie sind pflegeleicht und überraschend vielseitig

Straelen. Ein Flammendes Käthchen hatte wohl jeder schon einmal im Zimmer. Und konnte dabei feststellen, wir robust die Pflanze ist, selbst wenn man sie beim Gießen mal vergisst. Denn sie gehört zu den Sukkulenten, die man an ihren meist kräftigen, fleischigen Blättern erkennt. Darin speichern sie Wasser und können so auch Trockenphasen überstehen. Zur Gattung Kalanchoe gehören aber neben dem Flammenden Käthchen noch viel mehr interessante Arten, die sich ebenfalls bestens als grüne Mitbewohner eignen. Die Pflanzenexperten der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ erklären, warum Kalanchoen so gut zu den Bedingungen bei uns im Haus passen.

Da ist einmal die Herkunft der Kalanchoen: Sie kommen aus den warmen Gegenden Afrikas und Asiens sowie aus Madagaskar und mögen entsprechend gleichmäßige Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad, im Winter auch leicht kühler, und helle Standorte, zum Beispiel an einem sonnigen Fenster.

Alle brauchen eher weniger als mehr Wasser, am besten lässt man das Substrat zwischendurch abtrocknen. Zudem stellen sie keine hohen Ansprüche an die Erde, weshalb man die meisten Arten nur einmal im Monat mit Kakteendünger versorgen und auch nur dann umtopfen muss, wenn die Pflanze mit den Wurzeln schon aus dem Topf herauswächst. Um die Pflanzen insgesamt kompakt zu halten, kann man sie problemlos im Frühjahr zurückschneiden. Doch so unkompliziert Kalanchoen auch sind, einen kleinen Nachteil haben sie: Alle Vertreter der Gattung sind mehr oder weniger giftig, beim Rückschnitt sowie mit kleinen Kindern und Haustieren sollte man also vorsichtig sein. Dafür gibt es aber auch für jedes Zimmer und jeden Stil die passende Pflanze:

Der klassische Blütenstar

Das Flammende Käthchen oder Kalanchoe blossfeldiana begeistert mit seinen Blütendolden aus vielen kleinen Einzelblüten in Gelb, Orange, Rosa oder Rot. Heute gibt es auch gefüllt blühende Sorten, die noch üppiger wirken. Mit einer Größe von maximal 30 Zentimetern eignet es sich bestens als bunter Hingucker auf der Fensterbank oder dem Tisch. Für ihre Blütenfülle brauchen sie etwas mehr Nährstoffe und freuen sich deshalb über zweiwöchentliche Düngergaben. Übrigens kann man das Flammende Käthchen mit einem Trick gut zur nächsten Blüte bringen, denn es ist eine Kurztagpflanze. Die Blütenbildung wird angeregt, wenn es etwa sechs Wochen lang maximal neun Stunden Sonne pro Tag gibt. Im Zimmer kann man das gut simulieren: Einfach regelmäßig einen Eimer oder Karton über die Pflanze stülpen.

Das Flammende Käthchen ist ein Blütenwunder mit intensiven Farben (Foto: Blumen – 1000 gute Gründe)

Ein Wunder der Fortpflanzung

Bereits Goethe war von ihr fasziniert, daher auch der Beiname Goethepflanze: Die Kalanchoe pinnata bildet an den Blatträndern jede Menge Jungpflanzen aus, die nach einiger Zeit zu Boden fallen, dort Wurzeln bilden und als neue Pflänzchen weiterwachsen. Sie lässt sich also auf einfachste Weise vermehren und weiter verteilen – auch für ältere Kinder ein großer Spaß. Darüber hinaus bietet die Goethepflanze auch noch hübsche grünliche Blütenglöckchen. Sie wächst buschig und kann als Zimmerpflanze mit den Jahren fast einen Meter hoch und halb so breit werden. In Wuchsform und Vermehrung ähnlich ist das Brutblatt (Kalanchoe daigremontiana), das oft mit Kalanchoe pinnata verwechselt wird. Anders als diese schmückt es sich aber mit sattroten bis purpurfarbenen, hängenden Blütenglöckchen und strebt sogar noch etwas höher hinaus.

Ein faszinierendes Naturschauspiel bieten Goethepflanze bzw. Brutblatt (Foto: Linda Luz)

Extravaganter Blattschmuck

Fast schon wie eine lebendige Skulptur wirkt die Kalanchoe beharensis oder Elefantenohr-Kalanchoe. Sie hat extravagant geformte, oft silbergrau gefärbte und leicht filzige Blätter, die an einem aufrecht wachsenden Stiel sitzen. Da die Pflanze die unteren Blätter irgendwann abwirft, bildet sich mit der Zeit ein verholzender Stamm, insgesamt kann die Pflanze über einen halben Meter hoch werden. Etwas „niedlicher“ ist im Vergleich die Katzenohr-Kalanchoe (Kalanchoe tomentosa): Sie bleibt bei rund 40 bis 50 Zentimetern und hat rundliche, ebenfalls flaumbedeckte Blätter, die an den Spitzen leicht eingefärbt sind. Auch Kalanchoe thyrsiflora begeistert mit ihren Blättern: Sie sind rund, recht groß und wachsen in Rosettenform um den Stamm, daher auch der Name Wüstenkohl oder Wüstenrose. Bei sonnigem Stand färben sich zudem die Blattränder attraktiv rötlich. Wüstenkohl wächst sehr langsam und bleibt daher lange kompakt, kann allerdings ebenfalls über einen halben Meter hoch werden. Dünne, aufstrebende Triebe, die insbesondere während der Überwinterung wachsen, sollte man einfach entfernen. Zur Blüte stirbt die Pflanze ab. In seiner Heimat Afrika wächst Wüstenkohl als zweijährige Pflanze.

Mit extravaganten grauen Blättern begeistert die Elefantenohr-Kalanchoe (Foto: Blumen – 1000 gute Gründe)

Ob als fröhliches Blütenwunder oder eleganter Blattschmuck, ob mit traditioneller oder moderner Dekoration: die pflegeleichten Kalanchoen sind für jeden geeignet. Auch ohne viel Aufwand für die Pflanzenpflege bringen sie lebendiges Grün ins Haus.

Viele Ideen, wie man Zimmerpflanzen je nach Saison inszeniert, gibt es auf der Website der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de sowie bei Facebook und Instagram.

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