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Sonntag, April 28, 2024

Online mit Schaufenster

Lesestoff

Schönberg ist neue Heimat der „edition lichtland“

Regional einkaufen ist auch von Zuhause aus möglich – so lautet ein Slogan des Verlags „edition lichtland“. Der hat seine neue Zentrale jetzt in Schönberg und hält damit zur Freude von Bürgermeister Martin Pichler das Geschäftsleben vital, obwohl das Geschäft selbst kein Laden ist. Ein Schaufenster füllt es dennoch und einkaufen kann man bei Edith Döringer und Hannelore Hopfer allemal.

Der Verlag ist nicht neu. Der Freyunger Heinz Lang gründete ihn vor 15 Jahren. Edith Döringer war Mitarbeiterin der ersten Stunde, gestaltete Bücher und kümmerte sich noch um vieles mehr bis hin zu Marketing und Handel. 2011 kam Hannelore Hopfer dazu, eine Journalistin aus Österreich, die mit ihrer sprachlichen Exzellenz, so das Kompliment von Heinz Lang, das wachsende Programm vornehmlich regionaler Autoren oder Fotografen für die Druckfreigabe perfektionierte und die Geschäfte mit leitete. Als der vielbeschäftigte Gründer nun langsam etwas kürzertreten wollte, gab es die Anfrage, ob Edith Döriger seinen Part nicht übernehmen wolle. Nicht lange überlegt und ins Risiko gestürzt, gab es nur eine wesentliche Veränderung zum bewährten Kurs: Als Schönbergerin wollte sie die Wege verkürzen und fand geeignete Räume bei Marianne Reith am Unteren Marktplatz. Die „Bücherhaltestelle“ liegt direkt neben der dortigen Bushaltestelle. Und in etwa so ist auch der Betrieb, in dem Astrid Rodrigues das Trio als Mitarbeiterin komplettiert. Druckereien beliefern das Lager mit frischen Büchern aus dem eigenen Programm und von der Palette geht es auf Onlinewunsch direkt an die Leser oder an Buchhandlungen wieder raus.

Dennoch hat der Verlag vor Ort auch eine breite, attraktiv gestaltete Schaufensterfront. Dafür dankte Pichler zusammen mit dem Vorsitzenden des Gewerbevereins, Josef Lang, und Gemeinderätin Veronika Egger. Auch Schönberg hat, wie viele kleinere und größere Orte, mit den Veränderungen von Einkaufsverhalten und Handelsstrukturen zu kämpfen. Jedes gefüllte Schaufenster zieht den Optimismus hoch und zeigt, dass dennoch vor Ort viel passiert. Der Kunde kauft auch online regional ein, wenn es das weiterhin gibt. Selbst wenn kein Schild mit Öffnungszeiten an der Tür hängt, belebt ein „24/7-Angebot“ bisweilen sogar noch mehr – etwa den Arbeitsmarkt. Und wenn mal jemand direkt vorbeischaut, um aus dem Sortiment ein Exemplar mitzunehmen, dann kann sich der-/ oder diejenige den Online-Umweg gerne sparen und „klassisch analog“ anklopfen, so Edith Döringer.

Martin Pichler verwies in dem Zusammenhang auch gerne erneut darauf, dass Schönberg, wie andere Kommunen auch, viel dafür tue, um mit Programmen für Fassaden oder barrierefreie Umfeldgestaltung an idealen Bedingungen mitzuschrauben. Dennoch zeige sich bisweilen, dass am Land zwar Räume und Mieten viel besser als in Zentren passen, dass aber selbst etablierte Geschäfte mittlerweile aufgrund des Mitarbeitermangels oder fehlender Nachfolger scheitern. Um zu dokumentieren, wie wichtig für ihn und die Marktgemeinde jeder „gefüllte Leerstand“ ist, gratulierte Bürgermeister Pichler deshalb gerne zum Umzug und stieß auf weitere erfolgreiche Verlagsarbeit an.

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