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Montag, April 29, 2024

Initiative gegen Lebensmittelverschwendung

Lesestoff

Einkaufen gehen und dann ein Drittel der gekauften Lebensmittel in die Mülltonne werfen – macht niemand, oder?

Tittling. Leider doch! Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) passiert statistisch gesehen genau das jeden Tag.

Pro Sekunde landen unnötigerweise 313 Kilo genießbare Nahrungsmittel im Müll, was vermeidbar wäre – etwa durch veränderte Konsumgewohnheiten. Umgerechnet bedeutet dies, dass jährlich 2,6 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche „umsonst“ bewirtschaftet werden, dies entspricht zusammen der Fläche von Mecklenburg Vorpommern und dem Saarland. Während gleichzeitig 811 Millionen Menschen weltweit hungern.

Die Initiative „Foodsharing“ will dieser Verschwendung entgegenwirken. Der Verein, der außer in Deutschland auch in Österreich und der Schweiz tätig ist, umfasst seit Januar 2022 auch den Bezirk „Passauer Land“. Den Hauptsitz hat der Bezirk in Tittling, umfasst aber den Gemeindebereich von Aicha vorm Wald, Hutthurm, Büchlberg, Eging am See, Fürsteneck, Fürstenstein, Neukirchen vorm Wald, Perlesreut, Ruderting, Saldenburg, Salzweg, Schönberg, Tittling, Tiefenbach, Witzmannsberg, Windorf und Zenting.

Die aktuell zwölf aktiven Mitglieder wollen in Zukunft wöchentlich kiloweise Lebensmittel (in Ausnahmefälle auch Drogerieartikel) retten, auch Landwirte und Privatpersonen können in der Erntesaison „nicht verkaufsfähiges“ oder überzähliges Obst und Gemüse spenden. Die teilnehmenden Betriebe werden regelmäßig angefahren, um die Waren abzuholen. Vor Ort werden die Sachen sortiert und in einem sogenannten „Fairteiler“ für die Bevölkerung bereitgestellt. In Tittling eröffnet voraussichtlich Anfang April der erste Fairtrailer im ehemaligen „Gasthaus zur Pot“ am Marktplatz. Dort können die geretteten Lebensmittel abgeholt werden.

Wichtig ist, dass Foodsharing nicht in Konkurrenz zu den Tafeln steht. Die Tafel kommt immer an erster Stelle, was dann noch übrig ist, nimmt Foodsharing. Aus dem Fairteiler bedienen darf sich JEDEFRAU und JEDERMANN – im Gegensatz zur Tafel muss keine Bedürftigkeit nachgewiesen werden. Es geht darum, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren – egal ob durch einen Bedürftigen oder durch einen Millionär.

Damit das System reibungslos funktioniert und möglichst viele Lebensmittel gerettet werden können, benötigt die Ortsgruppe noch weitere engagierte Mitglieder. Diese können sich gerne auf www.foodsharing.de registrieren und dort der Ortsgruppe beitreten.


Foodsharing ist eine 2012 entstandene Initiative gegen die Lebensmittelverschwendung, welche Lebensmittel „rettet“, die man ansonsten wegwerfen würde. Es kooperieren über 3.000 Betriebe, bei denen bisher schon 7,8 Millionen Kilogramm Lebensmittel vor der Verschwendung bewahrt worden sind. Täglich finden etwa 1.000 weitere Abholungen statt. Die Plattform foodsharing.de basiert auf ehrenamtlichem Engagement. Das Retten und Teilen von Lebensmitteln findet geldfrei statt.

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