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Hutthurm
Sonntag, April 28, 2024

Zum ersten Mal Begegnungstreffen in Hutthurm

Lesestoff

„Ich bin glücklich, hier zu sein“

Hutthurm. Am vergangenen Dienstag fand im Hutthurmer Pfarrsaal erstmals ein Begegnungstreffen zwischen Einheimischen und Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft (GU) statt. Die Veranstaltung war ein Erfolg und soll zur regelmäßigen Einrichtung einmal im Monat werden.

Andrea Pontz vom Helferkreis unter Trägerschaft der Malteser, die für die Organisation verantwortlich war, berichtet: „Die Verständigung ist ein kleines Problem, weil die Hutthurmer nicht so gut Englisch können. Aber mit Händen und Füßen funktioniert es weitgehend.“ Neben zahlreichen Einheimischen sind auch etliche Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft zum Treffen gekommen: „Sie freuen sich über die kleine Abwechslung und wirken sehr dankbar“, sagt Andrea Pontz. Viele Flüchtlinge würden diese Gelegenheit auch nutzen, um über ihre Sorgen und Nöte zu sprechen, wie die Wünsche nach einem Kindergartenplatz oder den Kontakt zu einer deutschen Familie.

Es geht ruhig zu im Pfarrsaal. Man trinkt zusammen Kaffee, isst Kuchen und versucht, sich so gut wie möglich zu verständigen. Spontan wird eine Spielecke eingerichtet, die von vielen Kindern gleich freudig angenommen wird. Eine der Ehrenamtlichen an diesem Nachmittag ist Tina Uhlig, die erklärt, dass sie ihren Mann und ihren Sohn, die auch dabei sind, mittels Zeichensprache vorgestellt hat.

Viele der Flüchtlinge möchten gerne so bald wie möglich Deutsch lernen, sagt Karin Langhans, Ansprechpartnerin von Seiten der Gemeinde Hutthurm. Das würde natürlich auch den Kontakt zu den Einheimischen fördern. „Frauen können dazu natürlich ihre eigenen Kinder mitbringen“, erklärt sie. Auch Tina Uhlig, die sich von Beginn an im Helferkreis engagiert, berichtet davon, dass die GU-Bewohner wissensdurstig sind: „Sie möchten unbedingt in die Schule gehen, auch Ältere.“

Dann kommen drei Frauen mit ihren Kindern in den Pfarrsaal. Tina Uhlig lächelt sie an, geht auf sie zu, sie begrüßen sich herzlich und eine der Frauen, Edith aus Nigeria, legt Tina Uhlig ihr Baby in den Arm, die es gleich freudig herzt. Denn die Freude über das Wiedersehen ist auf beiden Seiten groß. Das sieht man. Da braucht es keine Worte. Tina Uhlig wiegt den kleinen Buben, der Wealth heißt – das heißt übersetzt Reichtum, Wohlstand – und Ende Mai in Passau geboren wurde, in ihren Armen. Der schläft friedlich weiter.

Mutter Edith findet das Treffen hier: „Good.“ Auf Englisch erklärt sie weiter: „Ich bin glücklich, hier zu sein. Die Menschen sind sehr nett.“ Über ein neues Mitglied in seiner Gemeinde kann sich Pfarrer Wolfgang Keller bald freuen: „Der kleine Wealth steht zur Taufe an“, erklärt er. Edith geht mit ihren Freundinnen regelmäßig in den Gottesdienst in Hutthurm. „Es ist positiv, dass sie auf diese Weise präsent sind“, sagt Wolfgang Keller. Er erzählt davon wie die Frauen einmal zum Schluss eines Gottesdienstes ein Lied gesungen haben. Bestimmt war das für die Hutthurmer sehr beeindruckend.

So gibt es viele schöne Erlebnisse und Begegnungen an diesem Nachmittag. Darauf wollen sich die Verantwortlichen aber nicht ausruhen. Im Gegenteil, in Zukunft sollen sich noch mehr Alt- und Neu-Hutthurmer hier treffen „Da müssen wir erst hineinwachsen“, ist sich Andrea Pontz sicher. Michael Walch, Diözesanreferent für Integrationsdienste bei den Maltesern, pflichtet ihr bei: „Im Begegnungscafé unseres Helferkreises in Osterhofen war die Teilnehmerzahl anfangs auch überschaubar. Inzwischen mussten wir in andere Räume umziehen und die werden auch schon wieder zu klein. So etwas baut sich erst im Laufe der Zeit auf.“

Der Helferkreis kann noch Unterstützung brauchen. z. B. beim Deutschlernen. Wer sich engagieren möchte, kann sich bei Michael Walch melden: Tel. 0851 95666-59, E-Mail michael.walch@malteser.org.

(Bild: Ehrenamtliche des Helferkreis und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft mit Malteser-Referent für Integrationsdienste Michael Walch (r.), Pfarrer Wolfgang Keller (ab 4.v.r.), Organisatorin Andrea Pontz, Karin Langhans von der Gemeinde Hutthurm sowie Helferkreis-Mitglied Tina Uhlig mit Baby Wealth und dessen Mutter Edith – Foto: Krenn)

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