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Mittwoch, Mai 8, 2024

Gefordert sind Kreativität, Mut, Durchhaltevermögen und auch Glück

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Regionalmanagement Freyung-Grafenau organisiert Existenzgründertag für weiterführende Schulen

Generell Lust auf Unternehmertum machen – das ist Motto und Ziel der Reihe Existenzgrün-dertage, die das Regionalmanagement Freyung-Grafenau für die weiterführenden Schulen regelmäßig organisiert. Zur aktuellen Runde hatte Regionalmanager Stefan Schuster mehrere hundert Schülerinnen und Schüler der Realschulen Freyung und Grafenau sowie der Berufsfachschule Hotel und Tourismus in Grafenau eingeladen.

Ausgangsidee der Veranstaltungsreihe ist, dass seitens des Wirtschaftsreferats des Landkreises seit Langem festgestellt wird, dass sich die Region wirtschaftlich gesehen aus sich selbst heraus entwickelt. Kreative Menschen haben eine gute Geschäftsidee, die sie dann mit Beharrlichkeit, Mut und hohem persönlichen Einsatz umsetzen. So ist eine Vielzahl von Unternehmen im Landkreis entstanden, die heute teils sogar als Weltmarktführer auf ihrem Gebiet gelten und auch viele hochwertige Arbeitsplätze geschaffen haben. Um diesen Trend weiter zu fördern, ist in Abstimmung zwischen Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich und Regionalmanager Schuster der sogenannte Existenzgründertag für die Schulen entstanden.

Viele Wirtschaftsexperten sind der Auffassung, dass die Beschäftigung mit unternehmerischem Denken und Handeln nicht früh genug erfolgen kann und damit Veranstaltungen und Projekte dieser Art die Entwicklung junger Menschen hin zum passenden Beruf – egal ob später wirklich als Unternehmer, oder auch als abhängig Beschäftigter – fördern und unterstützen.

Als erste trat stellvertretende Landrätin Helga Weinberger ans Rednerpult, die stellvertretend für Landrat Sebastian Gruber zur Existenzgründerveranstaltung des Regionalmanagements gekommen war. In ihrem Grußwort skizzierte die stellvertretende Landrätin unter anderem die Bedeutung junger Menschen für die nachhaltige Sicherung der Leistungsfähigkeit der gesamten Region. Junge, auch bereits unternehmerisch denkende Leute seien die Basis für eine weitere gute wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Landkreises Freyung-Grafenau.

Standen den Schülerinnen und Schüler beim Existenzgründertag Rede und Antwort (v.l.): Sibylle Frey, stellvertretende Landrätin Helga Weinberger, Jürgen Greipl, Marco Biebl und Regionalmanager Stefan Schuster (Foto: Landratsamt FRG)

Im Zentrum der Regionalmanagementveranstaltung standen Erfahrungsberichte von Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Region. Dabei ist es Schuster gelungen, einen breiten, für die Teilnehmer interessanten Mix auf die Beine zu stellen. Als Referenten standen einerseits unternehmerische Leuchttürme, mit breitem Erfahrungsschatz, andererseits junge Unternehmer, deren Gründungserfahrungen noch ganz frisch sind.

Den Anfang machte Technagon-Gründer Jürgen Greipl. Der inzwischen erfahrende Unternehmer aus Haus im Wald, der 2009 gemeinsam mit seinem Geschäftspartner am Technologiecampus Freyung gegründet hatte, machte mit seinem griffig gestalteten Vortrag seinen Karriereweg und seine persönliche Motivation als ehemaliger Gründer für die Zuhörerinnen und Zuhörer erleb- und begreifbar. Dabei stellte Greipl sowohl die aus seiner Sicht herausragenden Eigenschaften wie Fleiß, Mut und Kreativität heraus, die Unternehmer mitbringen müssen. Gleichzeitig betonte der Unternehmer aber auch, dass eine Portion Glück notwendig sei und verlässliche Berater Unterstützung gewähren müssen.

Aus einem ganz anderen Blickwinkel ist Marco Biebl an seinen Vortrag herangegangen. Der 28-jährige ist praktisch noch ganz „frischer“ Gründer. Gemeinsam mit seinem Partner Roman Weber hob er Anfang 2016 die thinkTEC GmbH aus der Taufe. Biebl erzählte authentisch und anschaulich, wie die beiden damals noch als Angestellte Ihre Gründungsidee entwickelt haben, welche Hürden zu bewältigen waren, und wie sich das Geschäftsmodell des Duos in den zurückliegenden Monaten positiv entwickelt hat. Auf sehr kurzweilige Art und Weise und sehr detailliert hat Biebl dabei vor allem die Phase der Entscheidungsfindung hin zur Unternehmensgründung beschrieben und ist dabei auch auf ganz alltägliche Herausforderungen eingegangen, vor denen ein Zwei-Mann-Betrieb steht.

Als nächster trat mit Stephan Wiltschko ein Lehrer ans Rednerpult. Der Wirtschaftslehrer von der Realschule Grafenau betonte in seinem kurzen Vortrag die Sinnhaftigkeit derartiger Veranstaltungen gerade für junge Menschen, die an der Schwelle zum Berufsleben stehen. Auch für den Landkreis sei es von Bedeutung, dass Schülerinnen und Schüler, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, etwas über Betriebe und Unternehmen aus der Region erfahren. Am Ende verwies Wiltschko auf ein Erfolgsbeispiel, das unter anderem aus einem der vorhergehenden Existenzgründertage des Regionalmanagements erwachsen ist: Ein Schüler der aktuellen 10. Klasse der Realschule in Grafenau sei inzwischen neben der Schule erfolgreich als Jungunternehmer im Bereich Softwareentwicklung unterwegs.

Den Abschluss machte Unternehmerin Sibylle Frey aus Grainet. Die Geschäftsführerin der FreyStil GmbH hat sich allgemein Schönem aus dem Bayerischen Wald verschrieben. Kern ihres Geschäftsmodells ist ein Onlineshop, über den Handwerksprodukte verschiedenster Art – allesamt übrigens aus der Region – vertrieben werden. „Flaggschiff“ von Sibylle Frey ist dabei das sogenannte „Bayerwald-Pony“, ein hochwertiges, TÜV-zertifiziertes Holzspielpferd, das in verschiedenen Größen angeboten wird. Sybille Frey ist übrigens eine Unternehmerpersönlichkeit, die die Gedanken der neuen Imagekampagne des Landkreises „Mehr als du erwartest“ lebt: Als gebürtige Münchnerin ist sie über Stationen unter anderem im Rheinland in den Landkreis Freyung-Grafenau gekommen. Sie bezeichnet die Region als absolut gründerfreundlich und lebenswert.

Der nächste Existenzgründertag für weiterführende Schulen im Landkreis Freyung-Grafenau – diesmal für die Gymnasien – ist im Herbst geplant.

(Titelbild: Sie folgten interessiert den Ausführungen der Referenten beim Existenzgründertag des Regionalmanagements: Die Schülerinnen und Schüler der Landkreis-Realschulen und der HOT in Grafenau – Foto: Landratsamt FRG)

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