15.2 C
Hutthurm
Sonntag, April 28, 2024

Die Natur mit allen Sinnen erleben!

Lesestoff

Ein Heilkräuter-Workshop im Wildniscamp am Falkenstein

Bis aus München kamen die Teilnehmer, um sich ein paar Tage von der Zivilisation und Hektik zu verabschieden. Ziel war das Wildniscamp am Falkenstein, das eine internationale Begegnungsstätte für Menschen, die sich nicht nur mit den Pflanzen und Tieren beschäftigen, sondern primär auch mit sich selber auseinandersetzen möchten.

Waltraud Pticek leitete den Workshop an den drei Tagen. Sie lebt und arbeitet seit 7 Jahren im Nationalpark Bayerischer Wald. Die ausgebildete Heilpraktikerin und Nationalpark-Wanderführerin begleitet Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Natur mit allen Sinnen begreifen und verstehen möchten. Ein großes Anliegen ist es, ihnen die Natur als Ganzes näher zu bringen und sich auch „selbst“ dadurch zu begegnen.

Das Wildniscamp am Falkenstein ist eine Bildungseinrichtung der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald. Auf dem weitläufigen Gelände am Fuße des Falkenstein verteilen sich Zentralgebäude, Sommerküche sowie Themen- und Länderhütten; einfache Hütten ohne Strom und fließendes Wasser, die durchaus zum Übernachten einladen.

Spektakulär in die Landschaft eingebettet sind die Themenhütten, in welchen die Workshop-Teilnehmer auch übernachten können (Foto: MuW/h.schoppa)

Die Pädagogen und Waldführer begleiten die Teilnehmer im Camp, erarbeiten mit ihren Gruppen selbst gewählte Projekte, erschließen mit ihnen neue Inhalte oder stellen die Woche unter ein übergeordnetes Thema wie z.B. den globalen Klimawandel.

Im Wildniscamp finden Umweltbildung und Globales Lernen an einem Ort zusammen, die pädagogische Arbeit orientiert sich an den Grundsätzen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Diesmal war das Workshop-Thema „Heilkräfte aus der Natur – Johanniskraut, Beinwell und Co…

Nach dem Hüttenbezug ging es raus in die Natur. Bei herrlichstem Sommerwetter ging es zuerst daran, die eigenen Sinne zu schärfen. Verschiedene Wahrnehmungs- und Meditationsübungen schafften es, die Teilnehzmer zu ‚verzaubern‘ und sie in eine Welt voller Mythen eintauchen zu lassen.
Aus den gesammelten Heilkräutern und Harzen wurden Tinkturen, Salben und Öle selbst hergestellt, und jeder konnte sich seine eigene Produkte mit nach Hause nehmen.

Das Lied des Sommers

Beeindruckend empfanden die Teilnehmer auch die ‚Musik des Waldes und der Wiesen‘ zu lauschen. Heuschrecken sangen „Das Lied des Sommers“ und unten im Wald hörte man ganz leise das Gluckern des kleinen Bachs. Beeindruckend schön, inspirierend und ein Glücksgefühl erfüllte die Teilnehmer des Workshops.

Waltraud Pticek erzählte uns auch die Geschichte von Henry David Thoreau, der sich 1845 entschloss, in den Wäldern zu leben. Er baute sich eine Hütte in der er zwei Jahre, zwei Monate und zwei Tage lebte. Diese Hütte wurde nach seinen Tagebuchaufzeichnungen originalgetreu rekonstruiert und im Wildniscamp 2009 fertig gestellt.

Das Camp besteht aus 6 Länderhütten und 6 Themenhütten (Foto: MuW/h.schoppa)

Viele empfanden den Workshop als viel zu kurz, und man war sich einige, dass man bestimmt nicht zum letzten Mal dieses Naturparadies besucht hat.

Weitere Informationen unter www.waldzeit.de.

(Titelbild: Um eine Pflanze zu bestimmen, ist es auch wichtig, den Geruch zu erkennen. Hier an der duftenden Nachtkerze, die ihre Blüten in der Nacht öffnet.
Leiterin Waltraud Pticek (ganz rechts) erläutert die Wirkung des Beinwells – Foto: MuW/h.schoppa)

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge