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Mittwoch, Mai 1, 2024

Es blies ein Jazzer wohl in sein Horn

Lesestoff

Allerlei „brass“ und „reeds“ beim Jazz zum Adventbeginn

(von Tobias Schmidt)

„Horn“ steht in der Welt der blauen Noten ja synonymisch für alles irgendwie geblasene Instrumentarium – egal ob durch ein konisches Messingmundstück oder über ein Rohrblatt.

Ende November gibt’s in Passau jede Menge auf Blasinstrumenten intonierten Jazz zu hören. Im Sommer 2017 gingen Paul Zauner’s Blue Brass gemeinsam mit Grammygewinner David Murray auf eine umjubelte große Tournee. Die CD-Veröffentlichung „Roots & Wings“ folgte 2018; sie wurde auch in Passau vorgestellt (MEIN PASSAU berichtete).

Am Montag, 2. Dezember und Dienstag, 3. Dezember spielen Paul Zauner (Posaune), Wolfram Derschmidt (Kontrabass), Dusan Novakov (Schlagzeug) mit dem immer wieder gern in der Region gastierenden Tenorsaxophonisten und Bassklarinettisten David Murray diese Musik noch einmal in kleiner Formation in Passau. 65 Jahre ist Murray alt, hat von Swing, FreeJazz über das Hardbop-Revival der 1980er Jahre bis hin zum Jamrock der Grateful Dead vielerlei Wurzeln in der Musik geschlagen. Nachzuhören auf über 250 Alben. Nun schaut er, was davon trägt und Flügel verleiht – „Roots & Wings eben. Wurde Murray an der Seite John Coltranes berühmt, so war es Lionel Hampton, der Andy Middleton am Saxophon das Laufen lehrte. Heute gibt der Endfünziger sein Wissen als Musikprofessor in Wien weiter. Middleton ist besonders faszinierend in „kammerjazzigen“ Kontexten. Am 28. November spielt er mit dem polnischen Pianisten Piotr Wyleżoł einen Duogig in der Dreiflüssestadt.

Auf einen weiteren Bläser sei hingewiesen: der russische Hornvirtuose Arkadij Schilkloper spielte am Bolshoi Theater und mit dem Philharmonischen Orchester Moskau, nahm die erste Jazz-CD für das renommierte Label ECM in der Sowjetunion auf und ist den Passauern durch seine Gastspiele mit dem Moscow Art Trio in den späten 1990ern in der Redoute und 2007 bei den Festspielen Europäische Wochen bekannt. Am 23. November 19 ist er gemeinsam mit der deutsch-schweizerischen Formation Stubenjazz und traditionellem deutschen Liedgut mit Jazz-Klängen des 21. Jahrhunderts zu erleben. Die Gruppe wartet ja bereits mit Bandleader Michael Otto am Flügel-, Kuhlo- und manchmal Alphorn auf, das wird spannend.

Apropos Schweiz: Nach längerer Pause steht am 27. November wieder ein Abend mit Künstlern des Berner Labels Unit Records auf dem Spielplan. Diesmal darf man sich auf den harmonischen, runden Gitarrenton Dimitri Howalds im Trioformat freuen.

Alle Konzert finden im Café Museum, Bräugasse 17 jeweils um 20 Uhr statt. Kartenreservierung und weitere Informationen unter www.cafe-museum.de  

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