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Montag, April 29, 2024

Klang-Bilder

Lesestoff

Erste Vernissage in der Volksmusikakademie. Christine Rieck-Sonntag präsentiert „Saitensprünge“

(von Tobias Schmidt)

Freyung. Mit zahlreichen Besuchern wurde am vergangenen Mittwoch in der „Volksmusikakademie in Bayern“ die erste Vernissage im Rahmen des neuen Ausstellungsprogramms gefeiert. Auf Initiative von Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich sollen zweimal jährlich niederbayerische Künstler in der Volksmusikakademie ihre Werke ausstellen und damit genauso wie die Musikanten hier eine Plattform finden.

Unter dem Ausstellungstitel „Saitensprünge“ machte die Landshuter Künstlerin Christine Rieck-Sonntag nun den Anfang. Mit einer eigenwilligen Monotypie-Technik, die sie Nadelzeichnung nennt, hat sie Musikanten während des Spielens portraitiert. Nun zieren Geiger und Tubisten, Sänger und Tänzer wahlweise in Öl oder Acryl, als Tuschezeichnung oder experimentelle Drucke die Freyunger Volksmusikakademie. Treffend hat Christine Rieck-Sonntag dabei Ausdruck und Gestik der Musizierenden eingefangen. Man meint gar, beim Anschauen der Bilder das dort intonierte Lied zu hören. Dank zahlreicher Künstlerstipendien viel gereist, sind die Motive von Rieck-Sonntags Bildern selten westeuropäischen Konzertpodien entlehnt. Musik und auch Tanz zeigt sie in Ballhaus- oder auch Straßencafé-Settings, die körperliche Wirkung von Klang wird hier erfahrbar. Das macht diese Bilder mit aller dargestellten Körperlichkeit zur Volksmusik anschlussfähig, und ringt dem Ausstellungstitel „Saitensprünge“ eine ganz eigene Bedeutung ab: „Wenn die Saite das Symbol für die Musik ist, dann interpretiere ich die Sprünge als Symbol für den Tanz. Ohne Musik kein Tanz!“, so Laudator Erich Gruber, 1. Vorsitzende der Gemeinschaft Bildender Künstler Straubing.

Das Werk „Peppermint Boogie“ zeigt, wie viel Bewegung in den Bildern von Christine Rieck-Sonntag steckt (Foto: Roland Pongratz/VA)

Als sich die Künstlerin selbst zu ihren Bilder äußerte, tat sie das ebenfalls mit Musikbegriffen: Von „Farbklängen“, „Harmonien“ oder „Dissonanzen“ war die Rede, und wie gleichermaßen wichtig ihr das Detail, aber auch die „Gesamtkomposition“ seien. „Malerei und Musik, das liegt doch auch nah beieinander und hat die gleichen Gesetze. Es muss nicht immer alles stimmen, aber stimmig muss es sein. Und dafür muss ich genauso üben wie ihr Musiker, genau sein, ganz genau – und es dann doch von innen heraus einfach laufen lassen.“, so Christine Rieck-Sonntag.

Malerin oder Dirigentin? Christine Rieck-Sonntag führte durch die Ausstellung und erklärte, warum Malerei und Musik nah beieinander liegen (Foto: Roland Pongratz/VA)

Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Maria Gistl und dem musikalischen Leiter der Volksmusikakademie, Roland Pongratz, die als Harfenduo „Harfinale“ die bildlichen Impulse aufnahmen.

Die Ausstellung „Saitensprünge“ ist noch bis zum 19. April 2020 in den Räumen der „Volksmusikakademie in Bayern“ bei öffentlichen Veranstaltungen der Einrichtung oder im Rahmen von Seminaren und Probentagen zu bewundern. Gruppen können die Ausstellung nach Voranmeldung besichtigen. Weitere Informationen: www.volksmusikakademie.de 

Die Harfenisten Maria Gistl und Roland Pongratz sorgten als Duo „Harfinale“ für den vielbeachteten musikalischen Rahmen der Vernissage (Foto: Roland Pongratz/VA)
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