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Sonntag, April 28, 2024

Eibl: Mehr Mobilität für Jugendliche im ländlichen Raum ermöglichen

Lesestoff

Führerschein ab 15

Ein sonniger Tag. Die weiß-blauen Wolken Bayerns versprechen einen weiteren warmen Tag in diesem Juli. Eigentlich ein Grund zum Fröhlichsein, wenn Daniel H. nicht diesen Stress hätte. Der Vater von drei Kindern drückt mit einem Satz aus, was vielen Landbewohnern Bayerns auf der Seele liegt: „Sozialer Kontakt wird bei uns mit Kilometern erkauft.“. Acht Worte, die ein großes Dilemma beschreiben. Aufgrund der schlechten Anbindung vieler bayerischer Orte an den öffentlichen Nahverkehr verbringen zahlreiche bayerische Eltern ihre Freizeit damit, die ihrer Sprösslinge zu ermöglichen. Fahrten zum Sportverein, ins Schwimmbad, zu Freunden, Schule oder diversen anderen Veranstaltungen nehmen Zeit in Anspruch, die Mutter und Vater für ihre Erholung oder eigene Termine benötigen.

Nun gibt es Hoffnung. Der Deutsche Bundestag hat beschlossen, dass die einzelnen Bundesländer selbstständig entscheiden können, ob zukünftig das Mindestalter für den Führerschein Klasse AM (Befähigung zum Führen von zwei- und dreirädrigen Krafträdern und vierrädrigen Leichtkraftfahrzeugen) auf 15 Jahre herabgesetzt wird. Bisher mussten Jugendliche mindestens 16 Jahre alt sein, um Moped fahren zu dürfen. Während in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen Jugendliche bereits mit 15 Jahren den Moped-Führerschein machen dürfen, ist das in Bayern noch nicht möglich.

Manfred Eibl, FREIE WÄHLER-Landtagsabgeordneter aus Perlesreut, will das jetzt ändern und plädiert für eine Absenkung des Mindestalters für einen Mopedführerschein auf 15 Jahre. „So wollen wir insbesondere den Jugendlichen auf dem Land entgegenkommen, denen meist nur wenige Mobilitätsangebote zur Verfügung stehen“, erklärt der verkehrspolitische Sprecher Manfred Eibl. „Zahlreiche Länder haben die Chance bereits erkannt – nicht zuletzt Hessen: Dort dürfen Jugendliche nun seit dem 10. Juli 2020 den Moped-Führerschein mit 15 erwerben“, so Eibl. In anderen Ländern – darunter Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – liefe seit einigen Jahren ein entsprechendes Modellprojekt, das durchweg positive Ergebnisse erzielte. „Die Mobilität junger Leute ist nachweislich erhöht worden, ohne dass die Anzahl verkehrsbedingter Unfälle signifikant zugenommen hat“, sagt Eibl. Gerade ein Flächenland wie Bayern müsse jetzt rasch nachziehen: „Zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in ganz Bayern gehört auch, überall für ausreichende Mobilität zu sorgen.“

Daniel H. würde eine Entscheidung pro Führerschein mit 15 Jahren begrüßen: „Durch eine Entscheidung PRO Führerschein ab 15 werden meine Frau und ich stark entlastet. Zudem sammeln die Jugendlichen bereits früh Erfahrungen im Straßenverkehr.“ Die Chancen stehen gut. Bisher ist die Zustimmung für einen Führerschein mit 15 Jahren einhellig. Jetzt fehlt nur noch die gesetzliche Fixierung.

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