Passau. Am Montag, den 11. November fand im Medienzentrum in Passau ein Podiumsgespräch über die “Perspektiven der Finanzpolitik” statt. Olaf Scholz, Finanzminister und Vizekanzler, war letzte Woche zu einem Gespräch, über die finanzielle Zukunft Deutschlands mit Stern-Kolumnist Hans-Ulrich Jörges eingeladen.
Als Gast mit Vorort der stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP Freyung-Grafenau, Muhanad Al-Halak mit einer interessanten Frage zur Zinspolitik der Europäischen Zentralbank und deren Auswirkung auf Kleinsparer. Denn die niedrigen Zinsen und jetzt auch die Negativzinsen der EZB belasten Kleinanleger, die aufgrund der geringen Renten für ihre Altersvorsorge sparen möchten. Durch die Angst vor dem Alter sinkt aber auch die Konsumtätigkeit, weshalb die Inflation und ein länger anhaltendes Wirtschaftswachstum – die Ziele der EZB – nicht erreicht werden.
Die Frage von Herrn Al-Halak lautete: “Seit Jahren sind die Zinsen im Keller! Darf die Angst vor Negativzinsen vom Kleinsparer weiter wachsen oder kann man den Kleinsparer beruhigen?”
Olaf Scholz beantwortete die Frage wie folgt, dass die Kleinsparer vor Negativzinsen keine große Angst haben müssen, da die Banken weitestgehend davon Abstand nehmen, Negativzinsen bei Kleinsparern zu berechnen. Außerdem sei es ihnen aufgrund von Verträgen mit ihren Kunden oftmals untersagt, Negativzinsen zu berechnen.
Jedoch müsste dieses Problem weiter beobachtet werden. Es handle sich hier um ein globales Phänomen, damit die Sparer zu andersartige Investitionen ermutigt werden, hier werden zum Beispiel “Unternehmensgründungen” als Anlageform genannt. Andere Investitionsformen und der Verzicht aufs Sparbuch, sei die einzige Möglichkeit, um den drohenden Negativzinsen entgegenzuwirken, meint der Finanzminister zum Ende hin.
Die FDP – Freyung Grafenau bedankt sich für die Antwort. Dennoch brauche es dringend eine Zinswende der EZB, so der stellvertretende FDP Vorsitzende Muhanad Al-Halak.
