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Samstag, April 27, 2024

1. Fahrradkonferenz: Bestandsaufnahme und Bedarfsplan am „Europäischen Tag des Rades“

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CSU-Abgeordnete tauschen sich mit Bürgermeistern zu Radwegenetz aus – „Es gilt ein konkretes Gesamtkonzept zu erarbeiten“

Stadt Passau/Landkreis Passau. „Der Freistaat Bayern steht voll und ganz hinter dem Ausbau von Radwegen – diese werden gewünscht und werden daher auch staatlich gefördert“, leiten MdL Walter Taubeneder und Prof. Dr. Gerhard Waschler in die erste Fahrradkonferenz für die Region ein. „Wir brauchen eine klare Zielsetzung, um ein konkretes Konzept erstellen zu können, daher ist dieser Austausch unter den Kommunen heute so wichtig“, so Taubeneder weiter.

Der Tag war zufällig, dennoch mehr als treffend gewählt: So haben sich zahlreiche Bürgermeister aus dem Landkreis Passau auf Einladung der CSU-Abgeordneten Taubeneder und Waschler am offiziellen „Europäischen Tag des Rades“ (03.06.19) in Neuburg am Inn eingefunden, um sich hier zu einem Gesamtkonzept für ein Radwegenetz auszutauschen. „Wir wollen heute den Bedarf feststellen – sozusagen ein erster Aufschlag. Denn sicher ist: Wo attraktive Strecken zu finden sind, wird immer mehr zum Rad gegriffen, gerade in Zeiten der E-Mobilität“, betont MdL Waschler, selbst leidenschaftlicher Radfahrer. Die Topografie spiele dabei kaum noch eine Rolle.

Zentraler Anker-Punkt werde im Rahmen eines solchen Konzepts immer die Stadt Passau sein. „Es kommen definitiv neue Aufgaben auf uns zu. Weite Personenkreise fahren wieder mit dem Fahrrad, deswegen ist es unsere Aufgabe, Konzepte zu erarbeiten, fixe Hauptachsen zu erstellen, um das Radfahren auch tatsächlich attraktiv und sicher zu gestalten“, so Robert Wufka, Leitender Bauamtsdirektor am Staatlichen Bauamt Passau. Er hat konkret Einblicke in das Bauverfahren von Radwegen gegeben: „Wir geben im Jahr rund 3 Millionen Euro für den Radwegebau aus – und wo es geht, bauen wir.“ Schwierig gestalte sich jedoch meist der Grunderwerb. „Das ist auch bei uns das Problem“, betont Hauzenbergs Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer. Eine Umsetzung sei daher oft schwer.

„Bei unserem Radwegebau nach Kößlarn über rund fünf Kilometer habe ich im Bereich des Grunderwerbs viel zu den Beweggründen der Eigentümer mitbekommen. Man muss den Verkauf der benötigten Flächen besonders steuerlich attraktiver gestalten“, so auch Franz Schönmoser, Bürgermeister von Rotthalmünster.

Allein der Landkreis Passau verfüge derzeit etwa über knapp 70 attraktive Routen, gibt auch Herbert Hebel, Sachgebietsleiter der Kreisstraßenverwaltung am Landratsamt Passau, Einblicke in die Radwegeführung des Landkreises Passaus. Und so kann Josef Schifferer, Bürgermeister von Neuhaus am Inn nur betonen: „Touristisch sind wir gut aufgestellt, aber über die touristische Nutzung hinaus ist der Bedarf eben groß.“ Hier müsse man sich die Frage stellen, wo die Menschen denn arbeiten und welche Strecken tatsächlich auch genutzt werden – „es gilt den Radfahrer einzuladen, mit dem Rad in die Arbeit zu fahren“, so auch Dr. Stephan Stroh, zuständiger Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Passau.

Hans Jörg Wagmann, selbst Berufs-Fahrradpendler, kann bestätigen: „Man kommt mit dem Fahrrad in der Region gut zurecht, aber dennoch hapert es an einigen Stellen.“ Gerade aus dem südlichen Landkreis Passau hinein in die Stadt gestalte sich die Fahrt teils äußerst schwierig. „Meiner Meinung nach wären hier zwei Trassen, einmal von Pfennigbach über Passau-Süd und eine weitere im Bereich über Passau-Sperrwies, erforderlich, um das Radfahren sicher und attraktiv zu gestalten.“

„Die Ideen sind alle sehr gut, aber am Ende steht immer die Frage: Wer macht dies? Wir brauchen entschlossene Gemeinden als Partner und Mitbeteiligte, auch damit die Bauziele eingehalten werden können“, betont Robert Wufka abschließend.
„Die Perspektiven für den Radwegebau waren noch nie so gut und günstig wie heute – das ist auch richtig so. Nun gilt es die Weichen für Projekte und ein gemeinschaftliches Konzept in der Zukunft zu erstellen“, so MdL Waschler abschließend.

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