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Montag, April 29, 2024

Neuer Demographie-Spiegel zeigt für viele bayerische Gemeinden Bevölkerungswachstum

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Anstieg des Durchschnittsalters in den meisten Gemeinden Bayerns

Fürth. Der heute bei einer Pressekonferenz in Fürth von Innenminister Joachim Herrmann zusammen mit dem Präsidenten des Bayerischen Landesamts für Statistik Dr. Thomas Gößl vorgestellte Demographie-Spiegel zeigt, dass die Einwohnerzahl Bayerns, ausgehend von 13,12 Millionen Personen Ende 2019, kontinuierlich weiter steigen wird. So werden im Jahr 2039 nach den jüngsten Berechnungen ca. 13,55 Millionen Menschen im Freistaat leben. Das entspricht einem Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem heutigen Stand.

Darüber hinaus zeigt der Demographie-Spiegel auf, wie sich Bevölkerungszahl und -struktur in Zukunft auf Gemeindeebene im Freistaat entwickeln, wenn die bisherigen Trends zu Geburten, Sterbefällen und Wanderungen anhalten.

Ausnahmeereignisse wie die Pandemie und der darauf zurückführende deutlich reduzierte Auslandswanderungssaldo im Jahr 2020 haben vor allem kurzfristig einen deutlichen Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung, der auch in der Vorausberechnung berücksichtigt wurde. Auf langer Sicht wird aber der seit Jahren bestehende Trend einer wachsenden und älter werdenden Bevölkerung in Bayern bestehen bleiben.

„Das Landesamt für Statistik bietet für jede Gemeinde mit diesem Demographie-Spiegel eine differenzierte und – gerade auch angesichts der Pandemie – wichtige Arbeitsgrundlage für die Planungen in allen Bereichen an“, betont der Präsident des Landesamts Dr. Gößl.

Methodisch bedingt werden bei der Bevölkerungsvorausberechnung der Gemeinden je nach Einwohnerzahl zwei Vorausberechnungshorizonte unterschieden: Gemeinden mit 5 000 oder mehr Einwohnern im Jahr 2019 werden bis zum 2039, Gemeinden unter 5 000 Einwohner im Jahr 2019 bis zum Jahr 2033 vorausberechnet.

Nach den Ergebnissen des neuen Demographie-Spiegels wird mehr als die Hälfte der 2 056 bayerischen Gemeinden von 2019 bis 2033 wachsen oder die Bevölkerung nahezu stabil halten können. In einzelnen Gemeinden kann sogar ein Plus von über 20 Prozent erwartet werden.

Dazu zählen die Gemeinden Pfaffenhofen a.d. Glonn im oberbayerischen Landkreis Dachau mit 23,3 Prozent, Irchenrieth im oberpfälzischen Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab mit 24,8 Prozent und Hagenbüchach im mittelfränkischen Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim mit 22,2 Prozent. Dagegen sind nach dem jetzigen Stand bei weniger als einem Viertel der Gemeinden bis zum Jahr 2033 Bevölkerungsverluste zu erwarten.

Über das Jahr 2033 hinaus werden von den 571 Gemeinden mit mindestens 5 000 Einwohnern mehr als die Hälfte bis zum Jahr 2039 ein merkliches Wachstum ihrer Bevölkerung verzeichnen. Am stärksten werden hierbei der oberbayerische Markt Glonn im Landkreis Ebersberg mit 18,9 Prozent, der niederbayerische Markt Geisenhausen im Landkreis Landshut mit 18,4 Prozent und das mittelfränkische Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt mit 24,7 Prozent wachsen. Annähernd stabile Bevölkerungszahlen können 173 Gemeinden erwarten. Die übrigen 83 Gemeinden werden bis zum Jahr 2039 mit einem Bevölkerungsrückgang rechnen müssen.

Neben der Entwicklung der Einwohnerzahlen stellt auch die Alterung der Bevölkerung ein wesentliches Merkmal des demographischen Wandels dar. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung wird in Bayern insgesamt von 43,9 Jahren im Jahr 2019 auf 45,9 Jahre im Jahr 2039 ansteigen. Nahezu in allen bayerischen Gemeinden wird ein Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung zu verzeichnen sein.

Mit dann 56,4 Jahren wird der oberfränkische Markt Marktgraitz im Landkreis Lichtenfels im Jahr 2033 das bayernweit höchste Durchschnittsalter haben. Das künftig niedrigste Durchschnittsalter wird mit 39,7 Jahren das oberbayerische Hurlach im Landkreis Landsberg am Lech im selben Jahr aufweisen.

Von den größeren Gemeinden mit mindestens 5 000 Einwohnern wird voraussichtlich das oberbayerische Poing im Landkreis Ebersberg mit einem Durchschnittsalter von 41,7 Jahren im Jahr 2039 die im Vergleich jüngste Bevölkerung in Bayern haben, die niederbayerische Gemeinde Bad Füssing im Landkreis Passau mit einem Durchschnittsalter von 56,7 Jahren die älteste Bevölkerung.

Ergebnisse für Niederbayern

In Niederbayern wird vor allem für die Stadt Landshut und den Landkreis Landshut ein deutlicher Bevölkerungszuwachs sowie für den Regierungsbezirk selbst eine um 4,0 Prozent oder etwa 49 000 Einwohner steigende Bevölkerungszahl erwartet. Die niederbayerische Bevölkerung wächst also von 1,24 Millionen im Jahr 2019 auf 1,29 Millionen Menschen im Jahr 2039.

Ergebnisse bis 2033

Bis zum Jahr 2033 wird nach den Ergebnissen der aktuellen Vorausberechnung die Hälfte der 258 niederbayerischen Gemeinden eine steigende Bevölkerungszahl verzeichnen. Am stärksten fällt der Zuwachs mit 17,4 Prozent in der Gemeinde Buch a. Erlbach im Landkreis Landshut aus. In 90 Gemeinden wird sich die Bevölkerungszahl nur unwesentlich verändern. Deutliche Bevölkerungsrückgänge sind in insgesamt 38 Gemeinden zu erwarten.

Die künftig jüngste niederbayerische Gemeinde wird im Jahr 2033 Feldkirchen im Landkreis Straubing-Bogen mit einem Durchschnittsalter der Bevölkerung von dann 40,3 Jahren sein. Das höchste Durchschnittsalter wird mit 55,8 Jahren die Gemeinde Bad Füssing im Landkreis Passau haben.

Ergebnisse 2039

Bei den 64 Gemeinden mit mindestens 5 000 Einwohnern werden knapp 80 Prozent bis zum Jahr 2039 ein Wachstum ihrer Bevölkerung verzeichnen. Am deutlichsten wird dabei der Markt Geisenhausen im Landkreis Landshut mit 18,4 Prozent wachsen. Annähernd stabile Bevölkerungszahlen können zehn Gemeinden erwarten. Mit insgesamt vier werden wenige der größeren Gemeinden einen Bevölkerungsrückgang aufweisen.

Das jüngste Durchschnittsalter wird unter den größeren niederbayerischen Gemeinden die Stadt Abensberg im Landkreis Kelheim mit 43,7 Jahren haben. Die älteste Gemeinde wird auch im Jahr 2039 Bad Füssing im Landkreis Passau mit einem Durchschnittsalter von 56,7 Jahren sein.

(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik)
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