„Exilliteratur“ steht bislang nicht im Vokabelheft des syrischen Flüchtlings Yousof Alkour. Er verfasst aber genau solche
(von Tobias Schmidt)
Mitte März verlieh die Robert Bosch-Stiftung nach 33 Jahren das letzte Mal den Adalbert-vonChamisso-Literaturpreis an „herausragende, auf Deutsch schreibende Autoren, deren Werk von einem Kulturwechsel geprägt ist“. Sprach man zu Beginn noch von „Gastarbeiterliteratur“, ist „Migrationsliteratur“ heute begrifflich etabliert.
Nun fand die Jury keine Kandidaten mehr, zeichnete auch gebürtige Deutsche eingewanderter Eltern aus. Noch ist nicht klar, wer den Preis weiter führen könnte, doch wird Kritik am Zeitpunkt seines (vorläufigen) Endes laut. Bemüht sich doch die Bundesrepublik gerade jetzt darum, den endlich erreichten Konsens über das ‚Einwanderungsland Deutschland‘ mit Leben zu füllen. Notwendige Debatten rund ums Wer-sind-wir? Wer-sind-die? Wie-leben-wir-am-besten-zusammen? inklusive. Viele Menschen mit Fluchterfahrung leben sich gerade auch sprachlich bei uns ein – aber das Wort „Exil“, von dem es ja nicht weit bis zu „Exilliteratur“ ist, das ist weit und breit nicht zu vernehmen. Als ich mich darüber jüngst wieder einmal laut wunderte, erhielt ich statt einer Antwort einen Zettel: Wenden Sie sich doch einmal an Yousof Alkour!
Die ganze Story zum Nachlesen unter diesem PDF-Link (Seite 4); ‚Mein Passau‘, Ausgabe KW 19/17.
(Bild: Veröffentlichte jüngst ein Gedichtband: Yousof Alkour – Foto: Schmidt)