Dies ist nach der Stadt Abilene in Texas, USA, benannt. Es wurde von dem Managementforscher Jerry B. Harvey geprägt, der das Paradoxon in den 1970er Jahren erforschte und beschrieb.
Harvey erzählte eine Geschichte von einer Familie, die an einem heißen Nachmittag beschloss, in die Stadt Abilene zu fahren, um dort zu Mittag zu essen. Obwohl keiner der Familienmitglieder wirklich Lust hatte, stimmten alle zu, um den anderen eine Freude zu machen. Auf dem Weg nach Abilene stellte sich jedoch heraus, dass niemand wirklich das Essen in Abilene wollte, sondern nur zugestimmt hatte, um den anderen eine Freude zu machen. Das Ergebnis war, dass alle unzufrieden waren, obwohl keiner dies zu Beginn der Reise zugegeben hatte.
Das Abilene-Paradoxon beschreibt also eine Situation, in der eine Gruppe von Menschen eine Entscheidung trifft, obwohl keiner der Beteiligten diese Entscheidung tatsächlich unterstützt oder möchte. Es verdeutlicht, wie Gruppenentscheidungen aufgrund von falschen Annahmen, mangelnder Kommunikation und dem Vermeiden von Konflikten zu ungewollten Ergebnissen führen können.
Der Name Abilene-Paradoxon wurde gewählt, um die Geschichte von der Reise nach Abilene zu repräsentieren und als anschauliches Beispiel für das Paradoxon zu dienen.
Jerry B. Harvey beschrieb das Abilene Paradox als eine Situation, in der eine Gruppe von Menschen gemeinsam eine Entscheidung trifft, obwohl keiner von ihnen diese Entscheidung wirklich unterstützt oder möchte. Dies geschieht, weil die Mitglieder der Gruppe glauben, dass die anderen Mitglieder diese Entscheidung unterstützen und sie nicht in der Lage sind, ihre wahren Meinungen auszudrücken. Dies führt zu einer ineffektiven Entscheidungsfindung und kann zu Frustration und Missverständnissen in der Gruppe führen. Harvey argumentiert, dass das Abilene Paradox auftritt, weil die Menschen oft dazu neigen, ihre wahren Meinungen zurückzuhalten, um Konflikte zu vermeiden oder um anderen zu gefallen.
