Das neue BdSt-Ranking der Landeshauptstädte legt starke Unterschiede
bei den Wohnnebenkosten offen: Vergleich der Jahre 2016-2020
Obwohl München seit Jahren bei den Miet- und Immobilienpreisen Spitzenreiter ist, zahlen die Bürger der bayerischen Landeshauptstadt für Wohnnebenkosten, nach Mainz und Schwerin, am wenigsten. Die Einwohner von Berlin (West) werden am stärksten mit Wohnnebenkosten belastet, im rheinland-pfälzischen Mainz ist es am preiswertesten! Das teils erhebliche Kostengefälle legt ein neues Ranking offen, für das der Bund der Steuerzahler (BdSt) alle 16 Landeshauptstädte unter die Lupe genommen hat.
Der detaillierte BdSt-Check der Wohnnebenkosten für die Jahre 2016 bis 2020 vergleicht die Entwicklung, wie stark die Bürger quer durch Deutschland belastet werden. „Der Staat ist ein wesentlicher Wohnkostentreiber – jetzt kommt es darauf an, die Menschen nicht weiter zu belasten“, betont Vizepräsident Klaus Grieshaber vom Bund der
Steuerzahler in Bayern. Denn schon beim Kauf einer Immobilie langt der Fiskus zu, Jahr für Jahr kommen dann weitere Belastungen hinzu.
Bei seinem Ranking hat der Verband die Belastung durch sechs verschiedene Wohnnebenkosten für einen Drei-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus ermittelt: Im Einzelnen sind das die Trinkwasserpreise, die Abfall-, Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühren sowie die Grundsteuer und der Rundfunkbeitrag – dieser ist zwar bundesweit einheitlich, stellt aber
einen wesentlichen Kostenfaktor für nahezu jeden Bürger dar und wurde
deshalb in die Liste aufgenommen.
Im Einzelnen: Mit Gesamtkosten von 1.424 Euro im Jahr 2020 ist Mainz demnach am günstigsten, während Berlin (West) mit 2.280 Euro im selben Jahr auf dem letzten Platz landet. München belegt den 3. Platz, ohne Berücksichtigung der Grundsteuer sogar Platz 2.
Gegenüber dem Jahr 2019 sind 7 Landeshauptstädte teurer und 4 Landeshauptstädte günstiger geworden: Während in Stuttgart die Wohnnebenkosten mit 155 Euro am stärksten gestiegen sind, sind in Bremen die Kosten um 37 Euro gesunken.
Betrachtet man die Gesamtentwicklung unseres Vergleichs seit dem Jahr 2016, sind 10 Landeshauptstädte teurer und 5 Landeshauptstädte günstiger
geworden: Die Einwohner von Düsseldorf wurden mit 95 Euro am deutlichsten entlastet, während in Hannover und Saarbrücken mit 198 Euro bzw. 129 Euro die stärksten Kostenanstiege zu verzeichnen sind. Neben diesem Ranking sind noch weitere Belastungen wie zum Beispiel die Strom- und Gaskosten zu berücksichtigen.