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Freitag, April 26, 2024

Forschung für neuen, kostengünstigen Corona-Schnelltest

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Mithilfe von Nanotechnologie wollen Regensburger Wissenschaftler einen Corona-Nachweis entwickeln, der die Testkapazitäten vervielfachen könnte

Regensburg (obx) – Forscher der Universität Regensburg wollen einen neuen Schnelltest entwickeln, der zuverlässig die Immunität gegen das Corona-Virus nachweisen soll. Das Ziel: Arztpraxen und zentralen Laboren Testmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, die den Immunstatus der Bevölkerung schnell, kostengünstig und effektiv nachweisen können.

In einem interdisziplinären Team arbeitet das Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik an der Universität Regensburg mit dem Universitätsklinikum Regensburg sowie den Firmen Microcoat Biotechnologie GmbH und Mikrogen GmbH zusammen. Die Bayerische Forschungsstiftung fördert das Vorhaben, geleitet von Professor Dr. Antje Baeumner, mit knapp 600.000 Euro.

Aktuell arbeiten Labore mit sogenannten Neutralisationstests, um den Immunstatus von Patienten gegen das Coronavirus zu bestimmen. Dabei wird im Blutserum von Probanden nach Antikörpern gesucht, die das Virus neutralisieren. Dieses Vorgehen ist aufwendig und nur bedingt erweiterbar. Die Folge: Testkapazitäten bleiben beschränkt und eine breitflächige Anwendung ist unrealistisch. Das Projektteam um Professorin Baeumner wird nun neuartige Schnelltests für SARS-CoV-2 auf der Basis der Nanotechnologie entwickeln. Diese Technik reduziert die Komplexität der Neutralisationstests soweit, dass die neuen Tests in Arztpraxen sogar vor Ort und in den Testlaboren im Hochdurchsatz eingesetzt werden könnten.
Die interdisziplinäre Kooperation zwischen Universität und Universitätsklinikum mit den Firmen Microcoat Biotechnologie GmbH und Mikrogen GmbH verbindet nach Worten der Forscher zwei Ziele. Sie macht es möglich, sowohl die grundlegenden wissenschaftlichen Prinzipien zu erarbeiten als auch die Testsysteme im Hinblick auf Praktikabilität und den Einsatz in der Diagnostik zu optimieren, heißt es in einer Mitteilung des Projektteams. Die Hoffnung: Während der Corona-Pandemie können die neu entwickelten Tests dabei helfen, den Immunstatus einer Person in Bezug auf das neuartige Corona-Virus zügig zu ermitteln. Jenseits der aktuellen Krise lassen sich die Testprinzipien auch für den Nachweis anderer viraler Krankheiten anwenden.

Das Forschungsprojekt zu den neuartigen Immunitätstests wird über den zeitweiligen  Förderschwerpunkt zur Covid-19-Forschung kofinanziert. Das Regensburger Vorhaben ist eines von wenigen Vorhaben, die sich im Begutachtungsverfahren durchsetzen konnte. Für die im Herbst bewilligten zwölf Projekte werden Zuschüsse in Höhe von insgesamt mehr als drei Millionen Euro bereitgestellt.

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