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Montag, April 29, 2024

ver.di Niederbayern begrüßt Eckpunkte zur Einführung der Personalbemessung PPR 2.0

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Niederbayerische Kliniken müssen sich jetzt mit Wiedereinstiegsprogrammen vorbereiten

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgelegten Eckpunkte zur Einführung der PPR 2.0, die von ver.di gemeinsam mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Deutschen Pflegerat entwickelten bedarfsgerechten Personalbemessung für die Pflege im Krankenhaus. „Nach den Jahren der enormen Corona-Belastung ist die Einführung der PPR 2.0 ein wichtiges Zeichen an die Beschäftigten.  Damit wird ein nachhaltiges Instrument zur Entlastung vieler Beschäftigten initiiert. Der jahrelange Einsatz der Kolleg:innen für die Einführung der PPR 2.0 war erfolgreich“, so Rüdiger Kindermann, Personalratsvorsitzender des Klinikums Passau und Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit und Soziale Dienste von ver.di Niederbayern.

Caroline Töpperwien, Betriebsrätin des Klinikums Landshut und stellvertretende Vorsitzende des Fachbereichsvorstandes ergänzt: „Damit die PPR 2.0 ihre Wirkung entfalten kann, muss es künftig Konsequenzen geben, wenn die Personalbemessung nicht eingehalten wird. Deshalb ist es auch richtig, dass Herr Lauterbach ab 2025 Sanktionen ankündigt, sollte die PPR 2.0 nicht umgesetzt bzw. unterschritten werden.  Die Kliniken dürfen aber mit der Umsetzung nicht bis 2025 warten, sondern müssen jetzt aktiv werden, um zusätzliche Pflegekräfte zu gewinnen. Damit dies in ausreichender Zahl gelingt, brauchen wir unter anderem Wiedereinstiegsprogramme.“  Laut Töpperwien müssen Kliniken mit ihren Schulen, die Agentur für Arbeit und die niederbayerische Politik Konzepte erarbeiten sowie Mittel bereitstellen, damit Pflegekräfte, die durch längere Erziehungszeiten aus dem Beruf ausgeschieden sind oder aufgrund der Arbeitsbedingungen ihren Job an den Nagel gehängt haben, der Wiedereinstieg erleichtert bzw. ermöglicht wird.

Josef Ilsanker, ver.di Sekretär für das Gesundheits- und Sozialwesen, unterstützt diese Forderung. Wie er mitteilt, belege eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer Bremen, dass sich 88 Prozent derjenigen, die ihren Job an den Nagel gehängt haben, vorstellen könnten, wieder in der Pflege tätig zu werden, wenn sich einige Faktoren ändern. An erster Stelle stand dabei die Forderung nach einer bedarfsgerechten Personalbemessung, gefolgt von den Forderungen nach mehr Zeit für menschliche Zuwendung, verlässliche Dienstpläne und Tarifbindung. Zusätzlich könnten sich dann auch 69 Prozent der Teilzeitkräfte vorstellen, ihre Stunden wieder aufzustocken. „Kurz gesagt, wir haben ein Fachkräftepotential von gut 300 000 Vollzeitstellen in der Bevölkerung, wenn sich die Arbeitsbedingungen verbessern und wir für gute Bezahlung sorgen. Mit der Einführung der PPR 2.0 gehen wir nun den Schritt hin zur geforderten gesetzlichen Personalbemessung. Jetzt sind die Kliniken sowie die Politik gefordert, den Menschen, die jetzt überlegen wieder in ihren Job einzusteigen, den Weg zu ebnen und den Wiedereinstieg zu erleichtern“, so Ilsanker abschließend.

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