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Dienstag, Mai 7, 2024

„Das praktische Tun wieder in den Vordergrund rücken“

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Austausch zwischen CSU-Landtagsabgeordneten mit dem Schulamt Passau | Schulische Anliegen und Berufliche Bildung im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Passau / Salzweg. „Wirtschaft zum Anfassen“ lautet das Gebot der Stunde, wenn es um die Einbindung und Stärkung der Beruflichen Bildung im Rahmen der schulischen Laufbahn geht, stimmt Werner Grabl, Schulamtsdirektor in Passau, der Zielsetzung einer entsprechenden Resolution der CSU-Landtagsfraktion ausdrücklich zu: „Wir müssen das Thema Berufliche Bildung früher anpacken, schon im Grundschulalter an das Sägen, Bohren, Feilen und Löten heranführen“, so Grabl bei einem Austausch mit dem Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Gerhard Waschler, der in seiner Funktion als Bildungspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion gemeinsam mit seinem MdL-Kollegen Walter Taubeneder zahlreiche Themen mit dem Schulamt zu besprechen hatte.

Ob die Unterrichtsversorgung allgemein, der Einsatz von mobilen Reserven, die Erfahrung mit Teamlehrkräften, ebenso die Rückmeldung zu den verschiedenen Teststrategien an den Schulen oder auch das Corona-Management – letztlich sollte die Diskussion um eine stärkere Werbung für die Berufliche Bildung sowie konkrete Umsetzungsvorschläge den stattgefundenen Austausch bestimmen.

Schließlich sei es nach Meinung aller Beteiligten wichtig, das praktische Tun wieder in den Mittelpunkt zu rücken, zu diesem Zweck noch stärker als bisher Betriebe an die Schulen zu holen, aber auch die Eltern in den Prozess der Beruflichen Bildung noch intensiver einzubinden. „Vor dem Hintergrund dieses bedeutenden Vorhabens, ist es uns ein besonderes Anliegen, eine völlig neue Berufsgruppe in den Fokus zu rücken: Nämlich Berufe mit Bezug zur Energiewende“, so Schulrat Klaus Sterner. Er stellte im Rahmen dieses Austauschs einen von zehn neuen Arbeitskreisen, den Arbeitskreis „Energiewende: Berufe der Zukunft“ vor, der in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Schule-Wirtschaft“ vorrangig Berufe der Zukunft ins Blickfeld der Schulfamilie rücken soll. „Den Schulen sollen Dienstleistungen wie beispielsweise Betriebsbesuche angeboten werden, direkt aus den Betrieben heraus“, so Sterner weiter. Außerdem berichtet der Schulamtsdirektor von ersten Ausbildungsmessen, die teils – wenn auch in kleineren Formaten – wieder in Präsenz an den Start gehen würden. „Die zweite digitale Passauer Ausbildungsmesse Oabat geht Ende Februar auch wieder los und wird schon kräftig beworben.“ Es sei unbestritten, dass man wieder aktiv werden müsse – die Brücke direkt zur Wirtschaft sei dabei elementar.

Die CSU-Landtagsabgeordneten betonten in diesem Zusammenhang nochmals den Stellenwert von Ausbildungsberufen allgemein, der wieder angehoben werden müsse. „Branchenübergreifend. Es geht nicht ausschließlich um das Handwerk, sondern auch die Pflege oder eben völlig neue Berufsfelder; eine Ausbildung muss dabei nicht nur interessant, sondern vor allem attraktiv sein“, sind MdL Taubeneder und MdL Waschler überzeugt.

Schulamtsdirektor Werner Grabl (dem fachlichen Leiter der Staatlichen Schulämter in der Stadt und im Landkreis Passau) war es – gemeinsam mit Lehrerin und Fachberaterin für Umweltbildung/BNE Michaela Würdinger-Gaidas und Student Valentin Fuchs – außerdem ein Anliegen, ihren Ansatz für das Profil „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) vorzustellen. Die Leiter der Initiative arbeiten schon seit vielen Monaten an einer entsprechenden und konkreten Umsetzung des geltenden Lehrplan Plus: „Wann, wenn nicht jetzt und wer, wenn nicht wir“, ist Würdinger-Gaidas überzeugt und sieht auch im Rahmen der Beruflichen Bildung die Möglichkeit, diese in eine nachhaltige Entwicklung einzubeziehen. „Wir machen uns Gedanken, was unsere Kinder und Jugendlichen brauchen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern – dazu gehören nicht ausschließlich Klimaschutz, sondern beispielsweise auch Demokratiepädagogik oder die Verantwortung gegenüber Dritt-Welt-Ländern – all das gehört zur Nachhaltigkeit“, erklärte Valentin Fuchs weiter. Man habe ein breites thematisches Feld aufgezogen, dieses didaktisch reduziert, mit dem Ziel, es in den Unterricht einbinden zu können. „Wir sehen BNE im Schulalltag integriert, fächerübergreifend, vernetzend und in den Schulentwicklungsprozess einbezogen, sonst laufen die Projekte gegen die Wand.“

Im Rahmen der Initiative „BNE macht Schule – Netzwerk Zukunft Passau“ haben sich zehn Schulen aus dem Landkreis Passau gemeinsam mit dem Team von BNE auf den Weg gemacht. In Zusammenarbeit mit den über 60 Personen des Netzwerks – von Prof. Dr. Harald Lesch über Lehrkräfte aller Schularten aus der Region, bis hin zu Prof. Dr. Werner Gamerith und Prof. Dr. Christina Hansen von der Universität Passau – wird versucht, die aufgearbeiteten Inhalte und Themen umzusetzen. „Es gilt, die Zeichen der Zeit zu erkennen – das ist unsere Chance“, sind Würdinger-Gaidas, Fuchs und auch Schulamtsdirektor Grabl überzeugt und bitten um Unterstützung des Projekts.

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