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Montag, April 29, 2024

Intensiver als jede Kochshow – Abschlussprüfung der IHK-Küchenmeister in Passau

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Vier Monate Vorbereitung, zwei Tage Prüfungsstress in der Küche, 2.700 Einzelbewertungen für ein Gesamtergebnis – das sind die beeindruckenden Eckdaten der Küchenmeisterprüfung, die vorgestern in Passau stattgefunden hat.

Elf Kandidaten aus Gastronomiebetrieben in Niederbayern, der Oberpfalz, in Oberbayern und Österreich haben die Herausforderungen dieser Prüfung bewältigt und damit den höchsten Abschluss im Bereich der Gastronomie erworben. Aus einem vorgegebenen Warenkorb mit Zutaten von Frischlingslende bis zur Passauer Sauerkirsche mussten sie ein Fünf-Gänge-Menü planen, zubereiten und servieren – und das innerhalb eines strikten Zeitplans. Eine anspruchsvolle Aufgabe, wie IHK-Präsident Thomas Leebmann betonte: “Deutlich intensiver als in mancher TV-Kochshow sind hier Eigeninitiative und Kreativität gefragt.“

Vor der Prüfung lag die Zeit der Vorbereitung: Am 16. August hatte die Weiterbildung für die angehenden Küchenmeister an der IHK-Akademie in Passau begonnen, in Vollzeit und an fünf Tagen in der Woche. Dabei stand nicht allein das Kochen auf dem Lehrplan, sondern ebenso Themen wie Betriebswirtschaft oder Lebensmittelrecht, denn der Küchenmeister soll auch zur Führung eines Unternehmens befähigen. Dementsprechend war in der Prüfung nicht nur ein geschmackvolles Menü gefragt: Der Geschmack der Gerichte geht lediglich mit 20 Prozent in die Wertung ein, daneben werden unter anderem die Präsentation, Arbeitstechniken, Wirtschaftlichkeit oder Hygiene bewertet.

IHK-Präsident Leebmann gratulierte den frisch gekürten Meistern zu ihrem Erfolg, erinnerte sie aber gleichzeitig an die mit dem Titel verbundene Verantwortung: “Der Meisterbrief ist ein Güte- und Qualitätssiegel für hervorragende Leistungen. Sehen Sie ihn aber auch als Verpflichtung, weil Sie mit der Meisterprüfung das Recht erworben haben, selbst junge Menschen auszubilden.“ Seinen Dank richtete Leebmann an die vielen an Lehrgang und Prüfung Beteiligten: an die Dozenten, die ehrenamtlichen Prüfer und die Lehrkräfte an den Berufsschulen, die alle für diese außergewöhnliche Weiterbildung zusammengearbeitet haben.

Seit 1976 richtet die IHK-Akademie Niederbayern den Lehrgang zum Küchenmeister aus, bisher haben ihn rund 600 Teilnehmer durchlaufen – von denen aber nur 445 die Prüfung bestanden haben. Das verdeutlicht den hohen Anspruch und damit das Ansehen, das dieser Abschluss in der Branche besitzt.

Die erfolgreichen Küchenmeister 2016

  • Elisabeth Anetseder (Hauzenberg): Restaurant Pageou, München
  • Prüfungsbester: Franz Geislberger (Bad Griesbach): Asklepios Klinik und Hotel St. Wolfgang, Bad Griesbach
  • Christoph Grubmüller (Tann): Artehotel Elizabeth, Ischgl
  • Benedikt Hirschmann (Vilsbiburg): Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd, Landshut
  • Sebastian Latzlsperger (Bayerbach): Hotel Fürstenhof, Bad Griesbach
  • Christoph Maier (Stephansposching): Bundespolizei Deggendorf
  • Stefan Meyerhofer (Ortenburg): Reischlhof, Wegscheid und Hotel zum Koch, Ortenburg
  • Manuel Mühlbauer (Weiding): Hotel Amberger Hof, Bad Kötzting
  • Michael Roßmann (Furth im Wald): BRK Pflegezentrum, Furth im Wald
  • Eva-Maria Schindlmeier (Eichendorf): Bundespolizei Deggendorf
  • Franz Weinfurter (Furth im Wald): Gasthof zum Bay, Furth im Wald

(Bild: Die erfolgreichen Küchenmeister 2016 mit Lehrgangsleiter Alois Wimmer, IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart, IHK-Präsident Thomas Leebmann und Aloisia Sommer, Mitglied des Prüfungsausschusses (vorne von rechts) sowie Regierungspräsident Rainer Haslbeck und Peter Sagmeister, Prüfungsausschussmitglied (2. und 1. von links) – Foto: IHK Niederbayern)

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