9.3 C
Hutthurm
Montag, Mai 6, 2024

Politik am Puls der Wirtschaft

Lesestoff

MdL Max Gibis erörtert mit IHK aktuelle Herausforderungen der Betriebe

Niederbayern. Welche Stellschrauben hat die Politik, um die regionalen Unternehmen in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit zu unterstützen? Mit dieser Frage ist der Landtagsabgeordnete Max Gibis aus dem Stimmkreis Regen und Freyung-Grafenau zur IHK Niederbayern gekommen und suchte hier den Austausch mit Alexander Schreiner und Klaus Jaschke von der Geschäftsführung der IHK.

Hauptgeschäftsführer Schreiner ging dabei auf die betehenden Probleme der Wirtschaft in der Pandemie ein: Besonders Bereiche wie Handel, Tourismus, Gastronomie und Freizeitwirtschaft hätten weiterhin mit den Folgen der einschneidenden Corona-Maßnahmen zu kämpfen.

Mit Themen wie Bürokratiebelastung, explodierenden Energiepreisen sowie dem Personalmangel kamen aber schnell kritische Punkte auf den Tisch, die über die Corona-Krise hinausreichen. Mit Verweis auf Umfrageergebnisse der IHK unter den regionalen Unternehmen betonte Schreiner: „Der Fachkräftemangel hat wieder Platz 1 der Risiken eingenommen. Zwei Drittel der Betriebe können offene Stellen nicht mehr besetzen. Wir sprechen hier von einem Arbeitskräftemangel, denn es fehlen mittlerweile auch ungelernte Kräfte.“ Gleichzeitig gingen die Ausbildungszahlen zurück. Das sprach auch Gibis an. Den Stellenwert der beruflichen Bildung zu verbessern, sei ihm ein wichtiges Anliegen, sagte der Abgeordnete, denn: „Seitens der Politik wird dafür zu wenig getan.“ Das Ziel sei, die Gleichwertigkeit der unterschiedlichen Bildungs- und Karrierewege noch viel stärker in der Gesellschaft zu verankern. Schreiner ging in diesem Zusammenhang auf den Bedarf in den niederbayerischen Betrieben ein: „Gesucht werden zuallererst Fachkräfte mit beruflicher Fortbildung, dann Nachwuchskräfte aus der Ausbildung und an dritter Stelle Ungelernte. Auf Akademiker entfällt ein wesentlich geringerer Teil der offenen Stellen“, erläuterte Schreiner.

Dass auch und gerade in den gewerblich-technischen Berufen die Ausbildungszahlen zuletzt zurückgegangen waren, ist für Klaus Jaschke ein Warnsignal. Er sorgt sich um die weitere Entwicklung der für den Wirtschaftsraum Niederbayern so wichtigen Industrie. Schwierigkeiten wie Rohstoff- und Materialmangel, Lieferprobleme und vor allem die extremen Steigerungen der Energiekosten machten der Branche zu schaffen, erläuterte Jaschke. Gerade beim Thema der Energiepreise habe die Politik aber einige Möglichkeiten in der Hand, um die Wirtschaft zu entlasten. Hinzutreten müsse eine Stärkung des internationalen Handels, eine Reform der Unternehmensbesteuerung sowie nicht zuletzt ein spürbarer Abbau der Bürokratie. „Wir brauchen mehr Geschwindigkeit“, forderte Jaschke, etwa wenn Betriebe in Erneuerbare Energien investieren wollen, dabei aber vor kaum zu überwindende bürokratischen Hürden gestellt werden.

Dass gerade im Genehmigungsverfahren im Bereich der Infrastruktur viel Potenzial für Vereinfachung und Beschleunigung stecke, bekräftigte auch Gibis. Er versprach, diese und die weiteren besprochenen Forderungen und Fragestellungen der Wirtschaft in seine politische Arbeit einzubringen.

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge