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Samstag, Mai 4, 2024

Einzelhandel, Gastronomie- und Hotelbranche wehren sich

Lesestoff

Der Unmut wächst in der bayerischen Hotel- und Gastronomie-Branche, aber auch im Einzelhandel werden Forderungen nach der Abschaffung der Maskenpflicht laut. Während in Österreich das Leben wieder halbwegs seinen normalen Gang geht, kämpfen deutsche Hotelbesitzer, Gastronomen und Einzelhändler mit den Folgen der Einschränkungen durch die Corona-Krise. Sinkende Umsatzzahlen im Einzelhandel, eine stetig wachsende Zahl an Stornierungen in der Hotelbranche und ausbleibende Gäste in Restaurants nagen an der Existenz der betroffenen Unternehmer.

Nun forderte der wirtschaftspolitische Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion Manfred Eibl Ministerpräsident Markus Söder dazu auf, die bestehenden Einschränkungen im Bereich der Hotellerie und Gastronomie zu überdenken. Aktuell zeichne sich eine Entwicklung ab, die das Credo vom „Urlaub daheim“ völlig konterkariere. Zunehmend müssten deutsche Hoteliers zusehen, wie Urlauber in Richtung Süden ziehen und dort in Hotels einchecken, da es dort eben keine Maskenpflicht gibt und der Spa- und Wellnessbereich wieder geöffnet sei.

Davon ist die Hotelbranche in Bayern weit entfernt. So beklagen die sonst so gut ausgebuchten Kurhotels in Bad Füssing eine noch höhere Zahl an Stornierungen als während des Lockdowns. Ähnlich sieht es bei zahlreichen Wellnesshotels im Bayerischen Wald aus. Viele Gäste stornieren ihren Urlaub, weil sie diesen nicht mit diesen Einschränkungen verleben möchten. Gleiches gilt für den Bereich der Gastronomie. Auch hier sind zahlreiche Lokale trotz Öffnung wenig bis gar nicht besetzt. Nach wie vor setzen die Meisten auf die Lieferung bzw. Abholung des Essens. Zahlreiche Gaststätten haben aus diesem Grund ihre Häuser wieder geschlossen. Eibl fordert deshalb eine Schaffung gleichwertiger Rahmenbedingungen, da sonst die Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket verpuffen.

Auch aus dem Einzelhandel kommen zunehmend Forderungen nach einer Aufhebung der Maskenpflicht und einer Öffnung der Grenzen für ausländische Gäste. Nur so könne ein Überleben des Einzelhandels gewährleistet werden. Nach Aussagen Verantwortlicher von Bekleidungs- und Modehäusern aus Ostbayern kämpfen diese aktuell ums Überleben. Bis zu 95 % des Gesamtumsatzes (im Vergleich zum Vorjahr) haben Unternehmen der Modebranche allein im April verloren. Im Mai lag der Verlust bei 53 %. Ein Grund sei die Abwanderung der deutschen Kaufkraft nach Österreich und das Ausbleiben österreichischer Kunden, die immerhin zwischen 10 % und 15 % des Umsatzes ausmachen. „Viele stellen sich mittlerweile ernsthaft die Frage, ob die bayerische Staatsregierung die Existenzvernichtung vieler Unternehmen in der Grenzregion einfach, ohne mit der Wimper zu zucken, hinnimmt, ohne alles Menschenmögliche dagegen zu unternehmen.“, so die Aussagen von Unternehmern. Es sei an der Zeit, den Menschen ein Stück Eigenverantwortung zurückzugeben. Sonst müsse der Einzelhandel ab dem 15. Juni 2020, wenn in Österreich die Maskenpflicht entfällt, zusehen, wie sich die Kaufkraftströme von Bayern in Richtung Österreich verlagern. „Halb Passau und der halbe bayerische Wald werden sich auf den Weg nach Linz machen, das Berchtesgadener Land und der Chiemgau nach Salzburg fahren.“, befürchten die Verantwortlichen. Österreichische Händler dürfen sich über bayerische Umsätze freuen, wenn bayerische Kunden ohne Maske stundenlang durch Geschäfte und Einkaufsmalls schlendern.

Das Unverständnis über die Vorgehensweise der bayerischen Staatsregierung ist groß in der Einzelhandelsbranche. „Wir und alle unsere Kollegen im Handel haben die Hygiene- und Schutzkonzepte vorbildlich umgesetzt, unsere Mitarbeiter und Kunden haben die Abstandsregeln verinnerlicht, es ist wirklich an der Zeit, den Menschen wieder ein Stück Freiheit und Selbstverantwortung zurückzugeben. Es geht um die Existenz unzähliger Unternehmen sowie den Arbeitsplatz und die Zukunft ihrer Mitarbeiter.“

Alle derzeit schwer betroffenen Branchen benötigen klare verbindliche Weichenstellungen. Nur diese ermöglichen die Weiterführung der Unternehmen und damit die positive Entwicklung unserer Grenzregion sowie den Erhalt zahlreicher Arbeitsplätze. Wir müssen unseren Unternehmern und den zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern klare Perspektiven bieten, darüber hinaus aber auch Zuversicht und Hoffnung signalisieren!

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