MdL Roos bekräftigt Forderung nach Bildungsfreistellungsgesetz
Während Vollzeitbeschäftigten beispielsweise in Berlin zehn Bildungsurlaubstage innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren zustehen, müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bayern auf die Kulanz ihres Arbeitgebers hoffen oder einen ihrer wertvollen regulären Urlaubstage aufwenden. Die BayernSPD-Landtagsfraktion und Gewerkschaften wie der DGB sind sich einig: Diese innerdeutsche Ungleichbehandlung muss ausgemerzt werden. MdL Roos bezieht Stellung.
„Neben Sachsen ist Bayern das einzige Bundesland, das bisher keine bezahlte Bildungsfreistellung gewährt. Während die Bildungsqualität in Bayern sehr hoch ist, sind unsere Bürgerinnen und Bürger nach dem Schulabschluss auf sich alleine gestellt“, kritisiert der Landtagsabgeordnete. Gerade in Zeiten der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung müsse den Beschäftigten im Freistaat die Chance geboten werden, Bildungslücken auszumerzen und dem technologischen Fortschritt zu folgen. „Digitalisierung und Industrie 4.0 bedingen einen gigantischen Qualifikationsschub“, betont Roos. Meist würden vor allem diejenigen von Bildungsangeboten profitieren, die bereits einen hohen Bildungsstand genießen, argumentiert Roos. Doch gerade Geringqualifizierte und Beschäftigte in einfachen Tätigkeiten sowie ältere Beschäftigte ab 50 Jahren seien auf Weiterbildungen angewiesen, nehmen diese aber laut Kurzbericht zur Betrieblichen Weiterbildungsförderung des IAB-Betriebspanels 2016 seltener wahr.
MdL Bernhard Roos fordert daher, die Entscheidung über den jüngst eingebrachten Gesetzesentwurf der SPD, der von der CSU abgelehnt wurde, zu überdenken. Nur durch ein verbindliches Gesetz zur Bezahlten Bildungsfreistellung könne auch Bayern stellvertretend für den Bund dem Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) von 1974 nachkommen, bezahlten Bildungsurlaub sicherzustellen.