Rocken und Relaxen am Hof. Rückblick aufs 5. Rosa Laub Festival
(von Tobias Schmidt)
Vornbach am Inn. Am vergangenen Wochenende ging die fünfte Ausgabe des Rosa Laub Festivals über die Bühne.
Diese stand am Landgasthof Resch in Vornbach am Inn; dort gaben sich, heuer erstmals an drei Tagen, Bands aus Österreich, Schweden, Israel, Tschechien, Italien und Deutschland ein Stelldichein.
Was mit Indierocki-Attitüde, late-night DJ-Sets oder Camping nach „Jugendevent“ klingt, entfaltete auch 2017 wieder seinen Reiz für alle Generationen.
Kinder auf dem Weg zum Puppentheater kreuzten den Weg zum nächsten Kaltgetränk, und in der Schlange sprachen einen begeisterte ältere Gesichter an: „Mei, liab ist das hier. Und voll chillig!“
Fünfzig Jahre nach dem „summer of love“, nach Monterey, nach Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, nach wegweisenden Musikdebüts von The Doors bis Pink Floyd ist „Jugend“ 2017 ein recht dehnbarer Begriff geworden.
Am Landgasthof Resch fand ein „schön-chilliges“ Abbild. Mit ganz viel „Soundtrack“: Vom Heavy Blues des schwedischen Damenquartetts MaidaVale, Wiener Wave Pop mit deutlichen Anleihen bei den 1980ern bei FLUT, und gleich zwei Live-Filmvertonungen.
Das Salzburger Improvisationskollektiv Deneb verhalf am Freitagabend der 1929 vom sowjetischen Regisseur Dsiga Wertow gedrehten Stummfilmcollage „Der Mann mit der Kamera“ zu Filmmusik. Ungleich tanzbarer tat es ihnen das Sound & Orchestra Samstagnacht mit Super 8-Filmfundstücken gleich.
mit jeder Menge Groove in dieser Mischung aus B-Movie Soundtracks, Easy Listening, abgeschminkt mit einer Prise Psychedelia! Ein „arty“-Abend, ein langer „Party“-Tag und das, ja auf seine Weise doch irgendwie „zünftige“ Outro am Sonntagvormittag mit Weißwurstfrühstück und Weltmusikbrunch – diese Rezeptur ist gut.
Über 1000 Zuhörer haben das Rosa Laub-Festival genossen. Herzlichen Glückwunsch an die Organisatoren vom Kunstwerk Passau e.V. dazu.
(Titelbild: Ach, nennen wir sie ruhig „Falcos Erben“, FLUT und ihr heißes Wavepop-Gebräu aus Wien – Foto: Schmidt)