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Montag, April 29, 2024

Abbild, Innenbild, Traumbild werden eins

Lesestoff

Ausstellung von Verena Schönhofer in der Produzentengalerie Passau

(von Tobias Schmidt)

Passau. Noch bis 25. Oktober 2021 zeigt die Produzentengalerie Passau die Ausstellung „eins werden“ der Passauer Künstlerin und Kunstpädagogin Verena Schönhofer. Titelgebend ist dabei eine Serie digitaler Doppelbelichtungs-Fotografien; Mensch und Natur scheinen darin miteinander zu verschmelzen. So wie die hier gezeigte, auf dem Waldboden liegende Frau. Sie schließt die Augen, sie fühlt, hört, riecht, ja, „taucht völlig ein“ in ihre Umgebung. Himmel und Erde sind ihr nun gleichermaßen nah. Dieses „Abbild“ (was gute Fotografie ja niemals ist!) ist also ein „Innenbild“, ein „Traumbild“ und zugleich eine relationale Darstellung von Mensch und Natur. Doch eben nicht schematisch – eher „schemenhaft“.

Technisch und auch dem Wortsinn nach ikonografisch näher am Abbild sind Schönhofers unmittelbar auf Papier festgehaltene Naturselbstdrucke von Pflanzenteilen, aus der seit 2016 fortlaufend weiter entwickelten Serie „SIGNATURA“. Ergänzt werden diese Bildserien durch eine Installation aus natürlichen Fundstücken. Gewannen doch in den vergangenen Jahren Ansätze der Land Art größere Bedeutung in den Arbeiten Verena Schönhofers, mithin also das unmittelbare gestalterische Erleben von Naturraum und das Spiel mit menschlicher Einflussnahme auf natürliche Veränderungsprozesse. Ihr Antrieb dabei sei eine Sehnsucht nach Ursprünglichkeit, danach, sich selbst als Teil des natürlichen Ganzen zu verstehen, erklärt die Künstlerin: „Ich gehe in unseren Garten und arbeite mit der Erde, ich gehe im Wald spazieren und beobachte. Ich tue das, um mich zu ‚erden‘. Manche Fundstücke trage ich nach drinnen, damit es mir jederzeit gelingt, kurz gedanklich auszubrechen. In den vergangenen Jahren beschäftigte ich mich häufig mit dem Tier- und Pflanzenreich. Käfer, Termiten, Algen, Flechten, Pilze, Schilfrohr und andere Pflanzen gaben mir Anlass für meine Werkzyklen. Die in der Natur beobachteten Prozesse gingen über in meine künstlerische Arbeit und fanden dort Parallelen. Sammeln und Forschen bildet die Basis meiner Arbeit, meine Ideen setze ich experimentell in verschiedenen Medien um.“

Das alles ist visuell erlebbar, aktuell in der Produzentengalerie Passau, Bräugasse/Ecke Jesuitengasse jeweils Donnerstag bis Sonntag, 15-17 Uhr – Eintritt frei.

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