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Freitag, Mai 3, 2024

Malteser Ausflugsfahrten-Familie war wieder unterwegs

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„So etwas hat die Walhalla noch nicht gesehen“

Donaustauf/Wiesent/Passau. Am vergangenen Samstag war die Malteser Ausflugsfahrten-Familie wieder unterwegs. Ziele der Fahrt waren die Walhalla bei Donaustauf und der Nepal-Himalaya-Pavillon in der Nähe von Wiesent.

Erst seit ein paar Jahren gibt es an der Walhalla eine Rampe, die auch Rollstuhlfahrern die Besichtigung möglich macht. Doch die müssen erst einmal dorthin kommen, denn der Busparkplatz ist gut 200 Meter unterhalb dieses Zugangs. Kein Problem bei einem Rollstuhlfahrer. Mit Sondergenehmigung kann man mit einem Pkw oder Kleinbus hinauffahren.

Doch bei der Ausflugsfahrten-Familie sind in der Regel rund 20 Rollstuhlfahrer dabei, so auch diesmal. Die Malteser haben deshalb einen Shuttleverkehr eingerichtet und sie und auch die anderen meist gehbehinderten Teilnehmer das letzte Stück mit ihren Kleinbussen zur Walhalle gebracht, natürlich auch die Teilnehmer, die mit dem Reisebus gekommen waren. Eine Herausforderung, die die Helferinnen und Helfer mit Bravour und innerhalb kürzester Zeit meisterten. Es kam ihnen dabei wieder einmal zugute, dass sie seit vielen Jahren ein eingespieltes Team sind.

An der Walhalla angekommen, die hoch über der Donau thront, warteten schon die Führer Kerstin Ackermann und der Vorsitzende des Heimat- und Tourismusvereins Donaustauf Jenö Mihalyi, die den Gästen in unterhaltsamer Form viel Wissenswertes über die Walhalla näher brachten. Dabei ging es unter anderem um den Erbauer König Ludwig I., um Napoleon und natürlich um die Persönlichkeiten, die dort geehrt werden. 64 Gedenktafeln gebe es und 130 Büsten, so erfuhren sie. „Die Walhalla ist auch heute noch ein lebendiges Baudenkmal, denn es werden noch Personen aufgenommen, so etwa alle sieben bis acht Jahre“, erklärte Jenö Mihalyi. Diese müssten mindestens 20 Jahre verstorben sein, damit sie vorgeschlagen werden können.

Bis zur Aufnahme seien allerdings viele Hürden zu nehmen, und wenn es dann soweit ist, findet eine kleine Feier statt. Die Gäste staunten nicht schlecht, was einem Vorschlagenden das alles kostet: 60.000 bis 70.000 Euro kämen da alles in allem schon zusammen, erklärte der Führer. Allein eine Büste aus echtem Carrara-Marmor würde mit 30.000 bis 35.000 Euro zu Buche schlagen. Der Letzte, der bisher in die Ruhmeshalle aufgenommen wurde, ist der Dichter Heinrich Heine gewesen. Nur sechs Frauen haben es bisher übrigens in die Walhalla geschafft. „Viel zu wenig, da besteht noch Nachholbedarf“, da war sich die Ausflugsfahrten-Familie – in der Mehrzahl Damen – einig.

Jenö Mihalyi bestätigte auch die Vermutung der Verantwortlichen: „So viele Rollstuhlfahrer auf einmal hat die Walhalla noch nie gesehen.“ Das ist nichts Neues für die Malteser, denn so ist es an fast jedem Ort, den sie besuchen. Die meisten aus der 54-köpfigen Gruppe aus Stadt und Landkreis Passau sowie den Landkreisen Freyung-Grafenau und Deggendorf waren schon einmal hier. „Aber das ist schon sehr lange her“, war ihre einhellige Aussage. Von diesem neuerlichen Besuch waren sie ganz begeistert.

Ein wunderbarer Kontrast dazu war der Besuch des Nepal-Himalaya-Pavillons bei Wiesent, nur wenige Kilometer von der Walhalla entfernt am Nachmittag. Dort genossen die Ausflügler das herrlich angelegte Gelände mit dem nepalesischen Tempel, dem beliebtesten Länderpavillon der expo 2000, schier unerschöpflich vielen Pflanzenarten und asiatischen Kunstwerken.

Auch hier wurde den Helfern viel abverlangt, doch war diesmal weniger technisches und logistisches Know How gefragt als Muskelkraft, denn das Gelände ist teilweise ziemlich steil. Doch mit vereinten Kräften konnten auch die Rollstuhlfahrer zu den wunderschönen Plätzen und Wegen gelangen, die allen Beteiligten sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben werden. Den Abschluss des Tages bildete die Vorführung eines Töpfers, der sein Handwerk eindrucksvoll präsentierte.

Viel Freude hatte die Gruppe daran, beim Himalaya-Nepal-Pavillon einem asiatischen Meister bei der Töpferkunst zuzusehen (Foto: Krenn)

„Auch wenn der Tag anstrengend für uns war, haben wir ihn ebenso genossen wie die Teilnehmer, und wir waren alle bester Stimmung, als wir uns wieder auf den Heimweg machten“, berichtet Organisatorin Rosmarie Krenn. Ihr Dank gilt allen Maltesern, die dies ermöglicht haben: „Sie begleiten diese Fahrten ehrenamtlich und haben gerade bei dem Ausflug wieder Großartiges geleistet, um den Teilnehmern einen schönen Tag zu bereiten. Das ist ihnen voll und ganz gelungen. Solche Ehrenamtlichen zu haben, ist ein großer Segen“, bekräftigt Rosmarie Krenn.

(Titelbild: Am Denkmal des Erbauers König Ludwig I. stellten sich die Ausflügler zum Erinnerungsfoto in der Walhalla auf – Foto: Mihalyi)

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