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Sonntag, Mai 5, 2024

A tierisch gmahte Wies‘n

Lesestoff

Am Wanderweg „Vogelbeere“ in der Nähe von Schönbrunn a. Lusen erwartet Spaziergänger seit einigen Wochen ein ungewöhnlicher Anblick: dort grasen auf einer naturschutzfachlich hochwertigen Feuchtfläche drei Wasserbüffel – Bulle Amon und seine beiden Damen Helena und Julia. Hauptaufgabe der aus der Nähe von Pilsen stammenden Büffel wird es sein, die Landschaft offen zu halten und mehr Strukturen auf der Fläche zu schaffen.

Viehhalter Hans-Günter Denk und sein Sohn Stefan sind von ihren neuen „Mitbewohnern“ angetan: „sie sind zutraulich, haben einen guten Charakter – und sind sehr, sehr neugierig“. An den Bayerischen Wald haben sich die „Neuen“ auf dem Hof der Denk’s seit Februar gewöhnt. Hans-Günter Denk ist begeistert: „durch ihre großen Klauen verursachen die Tiere nur geringe Flurschäden. Kein Vergleich zum Fleckvieh“.

Das „Büffelprojekt“ entstand auf Initiative der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Freyung-Grafenau. Nach der Aufgabe der Beweidung mit Schottischen Hochlandrindern musste die Fläche in den letzten Jahren zur Offenhaltung mühsam gemäht werden. Glücklicherweise fand sich mit der Familie Denk schnell ein zuverlässiger Partner, der das Projekt „Büffel im Bayerischen Wald“ wagen wollte. Den Denks ist artgerechte Nutztierhaltung schon seit Jahren mit ihrem Fleckvieh ein wichtiges Anliegen. Wasserbüffel werden in Osteuropa traditionell als Haustiere gehalten, beheimatet sind sie in Ungarn und Rumänien.

„Durch die extensive Beweidung kann nicht nur der Aufwuchs optimal verwertet werden, es werden auch wertvolle Strukturen entstehen, die vielen Arten zugute kommen. Es wird nicht alles gleichmäßig abgefressen, die Pflanzen können blühen und aussamen. Durch Fraß und Tritt entstehen offene Bodenstellen, die Keimlinge nutzen können.

Auch die Tierwelt profitiert davon: Heuschreckenarten niedriger und hoher Pflanzenbestände kommen dicht beieinander vor, und für Käfer und Spinnen ist die positive Auswirkung der Beweidung belegt. Auf diesen Insekten- und somit Nahrungsreichtum sind wiederum andere Arten angewiesen: Vögel, Fledermäuse oder Eidechsen“ so die zuständige Naturschutzreferentin am Landratsamt, Manuela Müller. „Wasserbüffel sind perfekt an Feuchtflächen angepasst: sie verursachen wenig Trittschäden und legen als „Suhlen“ temporäre Kleingewässer an, die wiederum für Libellen und Amphibien interessant sind.
Aber auch die Landschaft profitiert davon: wo immer Rinder friedlich grasen, scheint die Welt in Ordnung zu sein“. Gefördert wird die Beweidung über das Vertragsnaturschutzprogramm. „Wir hoffen, in den nächsten Jahren noch mehr Biotopflächen auf diese Art wieder in Pflege

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