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Samstag, April 27, 2024

Fünf Jahre Mahlzeiten-Patenschaften der Malteser

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„Monika Töpfl ist das Gesicht für viele“

Passau / Obergrainet. Beim Tag der offenen Tür an der Diözesangeschäftsstelle im Juli 2016 haben die Malteser im Rahmen einer Tombola die ersten Spenden für ihre Mahlzeiten-Patenschaften gesammelt. In den vergangenen fünf Jahren konnten sie damit schon vielen Menschen helfen, die sonst nicht die Möglichkeit für eine warme Mahlzeit am Tag gehabt hätten.

Die Malteser suchen dabei nach Paten, die dies mit einer dauerhaften oder einmaligen Zuwendung unterstützen. „So können wir mit Hilfe der Spender den Alltag dieser Menschen wirklich erleichtern. Und die Paten tun gleichzeitig etwas wirklich Gutes und Sinnvolles. Vollkommen anonym und auf direktem Weg“, betont Manuela Seibold, Mitarbeiterin in den Sozialen Diensten.

Sie, die in Passau die Mahlzeiten-Patenschaften koordiniert und betreut, erinnert sich noch gut an die Zeit von vor fünf Jahren. „Wir fingen von null an und wussten nicht, wen wir eher finden würden: Die Paten oder die, denen man mit diesem Projekt helfen kann.“ Erst einmal seien Spender gesucht worden. „Denn ohne die finanziellen Mittel konnten wir die betroffenen Menschen nicht versorgen“, erklärt Manuela Seibold.

Dankbar ist sie den Medien, die viel darüber berichtet hätten – und dies bis heute tun. Denn erst dadurch kann die breite Öffentlichkeit auf die Mahlzeiten-Patenschaften aufmerksam gemacht werden. Manuela Seibold zeigte und zeigt auch hier vollen Einsatz: „Am schlimmsten war für mich das Gespräch beim Regionalfernsehen. Sonst rede ich ja viel und gerne. Aber im Fernsehstudio hatte ich Mühe, meinen Mund aufzubekommen“, berichtet sie. Aber es habe dann doch sehr gut funktioniert und der Beitrag sei von den Zuschauern positiv wahrgenommen worden.

„Die Altersarmut, die sehr oft unverschuldet ist, bringt uns alle zum Nachdenken. Das will keiner persönlich erleben. Alter, Behinderung oder Krankheit können aber von jetzt auf gleich alles verändern. Ein Leben lang hart gearbeitet, für die Familie gesorgt und trotzdem bleibt unterm Strich zu wenig. Mit dem Start des Projektes haben wir uns auf die Suche nach genau diesen Menschen gemacht“, sagt Manuela Seibold nachdenklich. In den vergangenen fünf Jahren hat sie viele solcher Menschen und ihre Schicksale kennen gelernt – und konnte ihnen dank der Spender helfen.

Nachdem die ersten Spender gefunden waren, sei das „Finden“ dieser Menschen die nächste Herausforderung gewesen. „Altersarmut findet hinter verschlossenen Türen statt und bleibt dadurch oft im Verborgenen. Wer gibt schon gerne zu, dass er sich in einer Situation befindet, bei dem eine warme Mahlzeit am Tag nicht drin ist. Ich habe mir am Anfang die Frage gestellt, wer denn hinter die Türen schauen kann“, so Manuela Seibold weiter. Und diese Organisationen und Institutionen kontaktiert.

Durch Anfragen bei Tafeln in Stadt und Land, Seniorenanlaufstellen in Rathäusern, in Landratsämtern, bei Pflegediensten, Betreuern und noch vielen mehr wurde das Projekt immer bekannter und im Laufe der Zeit entstand ein kleines Netzwerk. „Wir müssen mittlerweile nicht mehr nach den Betroffenen suchen, sie kommen selbst auf uns zu. Wir bekommen nun immer mehr Anfragen, was bedeutet, dass wir natürlich auch mehr Spender brauchen. Dabei ist es wirklich egal, wie oft und wieviel gespendet wird. Ob einmalig oder dauerhaft. Jeder Euro zählt“, erklärt Manuela Seibold.

„Eine, die wir mit Essen aus den Mahlzeiten-Patenschaften beliefern, ist Monika Töpfl, die sich liebenswerterweise zur Verfügung gestellt hat, das Gesicht für viele zu sein“, sagt Manuela Seibold. Sie sei über ihre Heimatgemeinde Grainet auf die Malteser aufmerksam geworden. Die humorvolle Dame beziehe nur eine kleine Rente. „Sie wird täglich und liebevoll von ihren Enkelkindern umsorgt und bekommt auch viel Besuch von den Urenkeln. Das ist immer besonders schön und aufregend für sie“, berichtet Manuela Seibold, die sich immer ein genaues Bild der Menschen und ihres Umfeldes macht, bevor jemand von den Patenschaften profitieren kann. Somit können die Paten sicher sein, dass ihre Spenden auch wirklich gut und sinnvoll verwendet werden.

Die ganze Familie von Monika Töpfl sei froh über das Angebot, da es den Alltag für alle erleichtert. „Und schmecken tut‘s auch noch“, erklärte die alte Dame, als Manuela Seibold sie kürzlich besuchte. „Sie wohnt am für mich schönsten Ort Niederbayerns. So eine Aussicht konnte ich noch nie genießen. Am Fuße des Haidels stehen und bis in die Alpen schauen können. Einfach grandios“, schwärmt die Malteser-Mitarbeiterin.

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