Deggendorf. Der Innovationsförderpreis wird alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Ausbildungsförderpreis verliehen. Die erste Verleihung fand im Jahr 2006 statt. Seither durfte die Stadt Deggendorf diesen Preis voller Stolz an ausgezeichnete Deggendorfer Unternehmen verleihen. Dieses Jahr gingen nach erfolgtem Bewerbungsaufruf hierzu 15 Bewerbungen bei der Wirtschaftsförderung ein.
Nach erfolgter Bewerbungsphase gab die Wirtschaftsförderung alle eingegangenen Bewerbungen an eine fachkundige Jury, bestehend aus
- Frau Manuela Königbauer, Regierung von Niederbayern
- Herrn Toni Fink, Vizepräsident, Industrie- und Handelskammer
- Herrn Prof. Dr. Peter Sperber, Präsident, Technische Hochschule Deggendorf
- Herrn Stefan Griesbeck, Geschäftsführer, Kreishandwerkerschaft Donau-Wald
- Herrn Günter Hartl, Kreishandwerksmeister, Kreishandwerkerschaft Donau-Wald
- Herrn Dr. Josef Freundorfer, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
- Herrn Christian Greil, Agentur für Arbeit
- Herrn Prof. Dr. Reinhard Höpfl, ITC-Beirat
weiter.
Mit Beschluss des Wirtschafts-, Tourismus- und Kulturausschusses vom 18. Oktober 2021 wurde in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, diesjährig den Innovationsförderpreis an das Unternehmen Liebherr-Components Deggendorf GmbH zu verleihen. Für hervorragende Leistung im patentierten Anwenderbereich wurde ebenfalls der Firma AuMeta GmbH ein Sonderpreis verliehen.
Aufgrund der gegenwärtigen Entwicklungen der Corona-Pandemie war es leider nicht möglich eine feierliche Preisverleihung im gewohnten Rahmen zu veranstalten. Deshalb hat Herr Oberbürgermeister Dr. Christian Moser mit Herrn Wirtschaftsförderer Andreas Höhn die beiden Preisträger Liebherr-Components Deggendorf GmbH und AuMeta GmbH die Auszeichnungsurkunde im kleinsten Rahmen übergeben. „Für mich ist es eine besondere Freude, den hohen Innovationsgrad der Deggendorfer Firmen mit dem Innovationsförderpreis zu würdigen“, so Herr Oberbürgermeister Dr. Moser.
Im Folgenden darf kurz dargestellt werden, worin der besondere Innovationsgrad der Preisträger liegt.
Liebherr-Components Deggendorf GmbH
Als verantwortungsbewusster Hersteller von Schwerlastfahrzeugen und -maschinen schafft Liebherr alternative Antriebslösungen für fossile Kraftstoffe, die zur Reduzierung des CO2-Ausstosses beitragen. Der aktuelle Entwurf der Europäische Union „Fit for 55“ zur Reduzierung der CO2-Emissionen erfordert es bis 2030 den Kohlenstoffausstoß um 55% gegenüber 1990 zu senken. Das Null-Emissionen-Ziel hat die Bundesrepublik bis 2045 festgelegt. Für bestimmte Sektoren, wie beispielsweise schwere Lkws, sind zudem spezifische Ziele definiert. So müssen diese ihre CO2-Emissionen bis 2025 um 15% und bis 2030 um 30% reduzieren. Der Standort Deggendorf entwickelt Einspritzlösungen für Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe. Damit macht die Liebherr-Components Deggendorf GmbH nicht nur den Verbrennungsmotor zukunftsfähig, sondern schafft gleichzeitig attraktive Arbeitsplätze in einem modernen Technologieunternehmen. Am Standort Deggendorf Kreuzäcker beschäftigt sich Liebherr bereits seit einiger Zeit mit klimafreundlichen Einspritzkonzepten. Neben Ansätzen mit E-Fuels, also synthetischen Kraftstoffen, die mittels Elektrolyse erzeugt werden, zeigt vor allem die Wasserstoffeinblasung das größte Potential. Mit der neuen Wasserstoffeinblastechnologie sollen Nutzungseigenschaften wie Leistung und Fahrverhalten erreicht werden, die denen eines Dieselantriebs nahekommen. Zugleich müssen das System und der Motor so robust sein, dass sie den rauen Umgebungsbedingungen abseits der Straße dauerhaft standhalten. Neben der CO2-Neutralität von Wasserstoff punktet die Wasserstoffeinblasung vor allem mit niedrigen Kosten und geringem Aufwand bei der Integration in einen bestehenden Dieselmotor. Da sich Wasserstoff- und Dieselverbrenner in ihrer Bauweise stark ähneln, müssen nur spezielle Komponenten angepasst oder ergänzt werden. Ein weiterer Vorteil des Wasserstoffverbrenners ist seine schnelle Betankung, wodurch die Fahrzeuge schnell wiedereinsatzfähig sind.
Liebherr leistet mit seiner Wasserstofftechnologie einen erheblichen Beitrag zur Trendwende in der Motorenentwicklung. Das Know-how und die neuen Technologien werden hier in der Region erarbeitet. Der aktive Wissenstransfer zwischen regionalen Hochschulen und Technologie Campi fördern zusätzlich diese zukunftsweisenden neuen Entwicklungen.
AuMeta GmbH
Das inhabergeführte Automatisierungstechnik-Unternehmen AuMeta GmbH wurde 2013 gegründet und besteht aktuell aus 18 Mitarbeitern sowie 2 Azubis. Beworben hat sich das Unternehmen mit einem vollautomatischen Zugentlastungs-Drehmoment-Automaten „Torque Master“. Dieser ist eine patentierte Entwicklung zur Verschraubung und Verklemmung von Kabeln. Die innovative Leistung bietet gegenüber der Handverschraubung bis zu 40% Zeitersparnis. Weitere Vorteile sind die 100%ige Prozesssicherheit inklusive Protokollierung und Dokumentation sowie modulare Klemm- und Schraubeinsätze für Kompatibilität aller Typen und Hersteller. Der „Torque Master“ bietet zudem anpassbare Drehmomente und freie Platzierung durch eine kompakte Grundfläche. Die Markteinführung bzw. serienreife Vermarktung steht unmittelbar bevor.
Der Innovationsförderpreis der Stadt Deggendorf wurde diesjährig zum achten Mal verliehen.
Die Preisverleihung soll besonders die Bemühungen für hervorragende und innovative Leistungen würdigen. Bewerben können sich für diesen Preis grundsätzlich alle Betriebe, die den Hauptsitz oder eine Niederlassung im Stadtgebiet Deggendorf haben.
Beworben haben sich außerdem folgende Firmen:
- AVP Autoland GmbH & Co. KG
- dab: Daten-Analysen & Beratung GmbH
- Donau Energieelektrik GmbH & Co. KG
- DonauFIT
- fivefingergames GmbH
- GERMANIA Inkasso-Dienst GmbH & Co. KG
- HOELLER ELECTRONIC GmbH
- Holzland Hundshammer
- MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA
- Metzgerei Steinleitner GmbH
- OCQ-soft GmbH & Co. KG
- Stadthotel Deggendorf
- STEAMERGY GmbH & Co. KG
