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Sonntag, April 28, 2024

Gemeinsam für mehr Vielfalt

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Beratung im Vertragsnaturschutzprogramm gestartet – Interessenten können sich melden

Regen. Das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm verzeichnet auch im Landkreis Regen in den letzten Jahren einen deutlichen Zuwachs an Vertragsflächen. „Dies soll auch in Zukunft so weitergehen, um den Biotopverbund im Offenland auszuweiten“, sagt Rosemarie Wagenstaller von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Regen.

Die Behörde und zwei extern beauftragte Fachbüros koordinieren und unterstützen deswegen bereits jetzt die Antragstellung für das Jahr 2022. „Durch eine kompetente Beratung und mit viel Engagement der Bewirtschafter wird so ein Beitrag für die Vielfalt in der Kulturlandschaft geleistet“, ist sich Wagenstaller sicher.

Blütenreiche Wiesen und vielfältige Weiden

„Unser Ziel ist es, blütenreiches Wissen, vielfältige Weiden und Äcker mit bunten Wildkräutern zu erhalten“, so die Naturschutzexpertin weiter. Und dieses Ziel rückt jetzt näher. In Bayern werden laut dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gemäß dem Leitbild bereits 120.000 Hektar Fläche naturverträglich bewirtschaftet. Das entspricht etwa viermal der gesamten Fläche Münchens. Bei rund 23.000 Betrieben werden bayernweit aufwändige Pflegemaßnahmen zum Erhalt und zur Förderung artenreicher Lebensräume mit zirka 64 Millionen Euro aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln honoriert. Die Pflege besonders bunter, blütenreicher und ökologisch wertvoller Wiesen stelle dabei auch im Landkreis Regen den Schwerpunkt der Maßnahmen dar. „Hier sind derzeit insgesamt 1.150 Hektar Flächen unter Vertrag. Auch für die Zukunft steht das Licht auf ‚Grün‘, betont Kerstin Schecher, ebenfalls von der Unteren Naturschutzbehörde. Denn bis zum Jahr 2030 soll laut Umweltminister Thorsten Glauber der Biotopverbund im Offenland auf 15 Prozent der Fläche ausgeweitet werden. Und auch im Arberland ist es deswegen ein erklärtes Ziel, mehr Bewirtschafter für das Programm zu gewinnen.

Durch spätere Schnittzeiten findet das ‚Ochsenauge‘ auf dem ‚Teufelsabbiss‘ reiche Nahrung (Foto: Rosmarie Wagenstaller / Landratsamt Regen)

Vertragsnaturschutzprogramm soll weitere Verbesserungen bringen

Mit dem Vertragsnaturschutzprogramm sollen der Erhalt und die Verbesserung ökologisch besonders wertvoller Lebensräume ermöglicht und finanziert werden. „Hierzu werden verschiedene Maßnahmen für Äcker, Wiesen, Weiden und Teiche angeboten und entsprechend dem Mehraufwand wie auch dem entgangenen Ertrag honoriert“, weiß Wagenstaller, und Schecher ergänzt: „Innerhalb des Förderprogramms gibt es für jeden dieser vier Biotoptypen Grund- und Zusatzleistungen, die miteinander kombiniert werden. Insbesondere stehen für erschwerte Bedingungen, wie etwa die Verwendung von Spezialmaschinen oder das Belassen eines Altgrasstreifens, zusätzlich finanzielle Anreize zur Verfügung. Die Laufzeit der Maßnahmen liegt in der Regel bei fünf Jahren.“ Bei allen Maßnahmen steht dabei eine naturverträgliche Bewirtschaftung – möglichst ohne Düngung – im Fokus. Konkret für die Bewirtschafter heißt das, „mit weniger Ertrag angepasst zu arbeiten und so Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt zu übernehmen. Eine landwirtschaftliche Nutzung der Fläche bleibt dabei aber Ziel und somit erhalten“.

Fachliche Beratung als wichtiger Baustein

Die Beratung der Landwirte stellt demnach im Vertragsnaturschutzprogramm einen der Schwerpunkte dar. Gemeinsam mit den Bewirtschaftern wird eine zum Betrieb passende sowie für die ökologische Entwicklung der Fläche förderliche Maßnahmenkombination erarbeitet. Ist Interesse am Programm geweckt, kann über die Untere Naturschutzbehörde eine Beratung angefordert werden. Konkret für das Jahr 2022 werden im Landkreis Regen noch Landwirte gesucht, die Interesse am Programm haben und offen sind für eine unverbindliche Beratung. Die Teilnahme am Programm basiert auf Freiwilligkeit. Interessenten können sich bis spätestens Ende Oktober 2021 beim Landratsamt melden. Die Antragstellung erfolgt dann wie gewohnt beim AELF Regen zum Jahresbeginn.

Interesse geweckt? Mehr Informationen erhält man bei den Mitarbeitenden der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Regen unter Telefon 09921 601 313.

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