Freyung. Seit etwa zwei Jahren ist die Grenzpolizeigruppe der Polizeiinspektion Freyung mit zwei hochwertigen Moutain-E-Bikes ausgestattet. Wenn man gesagt bekommt, „mich haben zwei Polizeibeamte auf Fahrrädern mitten im Wald auf einem Weg nahe der Grenze zu Tschechien kontrolliert“, klingt das zunächst etwas verwunderlich. Ist man doch sonst nur die Kontrolle zu Fuß im Innenstadtbereich oder per Streifenwagen im Straßenverkehr gewöhnt.
Tatsächlich hat sich die Dienststellenleitung der Polizeiinspektion Freyung für die Anschaffung zweier E-Bikes aus guten Gründen entschieden. Im Grenzbereich zu Tschechien und Österreich sollten neben den asphaltierten Straßen auch Wald- und Feldwege befahren werden. Der Pressebeauftragte und stellvertretende Leiter der Grenzpolizeigruppe Polizeihauptkommissar Walter Scheungrab meint dazu: „Mit den Mountain-Bikes können auch für den Dienst-Pkw nur schwer erreichbare Bereiche bestreift werden. Vordringliches Ziel ist es dabei, wie auch bei den motorisierten Streifen, grenzüberschreitende Kriminalität zu verhindern und, wenn bereits geschehen, zu verfolgen. Zur grenzüberschreitenden Kriminalität gehören unter anderem die unerlaubte Einreise, Urkundenfälschungen, Betäubungsmitteldelikte sowie Diebstähle bzw. Hehlerei.“
Gerade während der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Fußgänger, Wanderer und Radfahrer vervielfacht, was auch Kontrollen dieser Personengruppen im Grenzbereich erforderlich macht.
Neben der dienstlichen Tätigkeit ist Radfahren auch Sport und dient somit auch der Gesunderhaltung und Fitnesssteigerung der Polizisten.
Die Polizeichefin Polizeioberrätin Ingrid Grötzinger sagt: „Ich freue mich sehr, dass wir seit zwei Jahren auch Fahrradstreifen auf dem Dienstplan haben. Ja – ich bin auch einwenig stolz darauf, dass wir eine von wenigen Dienststellen in Niederbayern sind, die den Beamten diese Möglichkeit der Dienstverrichtung anbieten kann.“
Das „mobile Büro“ für kleinere Sachbearbeitungen vor Ort wird dabei von den Beamten in einem Rucksack mitgeführt.
Historisch gesehen, erlebt das Fahrrad bei der Polizei eine Art Renaissance. Diente es doch in den Nachkriegsjahren bis in die 60er Jahren hinein als häufiges und weit verbreitetes Fortbewegungsmittel bei den Polizeidienststellen. Bei der Grenzpolizeigruppe Freyung hat es jedenfalls wieder einen festen Platz im Fuhrpark erhalten.
Als Fazit bleibt festzustellen, dass Fahrradstreifen als Bereicherung für den Polizeidienst anzusehen sind und durch ihre Klimaneutralität auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
