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Montag, April 29, 2024

„Papier Global 5“ wird digital verlängert und kommt in die Schulen

Lesestoff

Virtueller Rundgang und „Museum in der Kiste“ machen Papierkunst auch nach Ausstellungsende erlebbar

Deggendorf. Anfang März 2022 ging die fünfte Ausgabe der Internationalen Papierkunst Triennale „Papier Global 5“ in den Museen Deggendorf zu Ende. Eine Verlängerung war nicht möglich: die nächste hochkarätige Ausstellung stand mit „James Francis Gill. 60 Jahre Women in Cars“ bereits in den Startlöchern. Aufgrund der Corona-Auflagen war es vielen nicht möglich, die beliebte Ausstellung zu besuchen.

Um allen Papierbegeisterten auch noch nachträglich die Möglichkeit zu geben, in Papierkunst zu schwelgen, bieten die Museen Deggendorf auf ihrer Website nun einen virtuellen 360 Grad-Rundgang durch die Ausstellung an (www.stadtmuseum.deggendorf.de/papier-global). Besucherinnen und Besucher können durch die Stadtgalerie und den Sonderausstellungsraum des Handwerksmuseums navigieren und zu jedem Objekt Informationen und Fotos oder Detailansichten erhalten. Allen Papierliebhabenden sei auch noch der reich bebilderte Katalog ans Herz gelegt. So fällt das Warten auf die nächste Papierkunst Triennale in drei Jahren hoffentlich nicht allzu schwer.

Durch die schwierigen Bedingungen musste auch das komplette pädagogische Begleitprogramm von Papier Global 5 abgesagt werden. Zwar konnten allen Interessierten in der weihnachtlichen Papierwerkstatt und den „Workshop to go“-Tüten zumindest zu Hause in die Welt des Papiers eintauchen und selber Hand anlegen, doch das Schulklassenprogramm musste während der Austellungslaufzeit ersatzlos gestrichen werden.

Mit dem „Museum in der Kiste“ bieten die Museen Deggendorf ein museumspädagogisches Programm, das direkt im Klassenzimmer durchgeführt werden kann – hier das Programm für „Die Suche nach dem goldenen Papierflieger“ (Foto: Stadt Deggendorf)

Museumspädagogin Patricia Lippert ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und hat, als im Januar absehbar war, dass auch bis März das Programm nicht durchgeführt werden kann, beherzt an einem Konzept gearbeitet, um die vielfältige Welt des Papiers trotzdem zu den Kindern und Jugendlichen in die Schulen zu bringen: „Unser Schulklassenprogramm ist jedes Mal sehr beliebt und extrem nachgefragt. Die Kinder und Jugendlichen machen mit und können Kunst auf Augenhöhe erleben. Doch diesmal konnten keine Schulklassen ins Museum kommen. Da haben wir uns gedacht; dann kommt das Museum eben in die Schule!“ So wurde die Idee zum „Museum in der Kiste“ geboren.

In einer praktischen Kiste kommen Materialien zum Verarbeiten, Wissenswertes rund um das Thema Papier und sogar Original-Objekte zum Anfassen zu den Klassen. „Anhand einer Geschichte, die wir per Videos gleich mitliefern, erkunden die Schulklassen gemeinsam die Ausstellung, erfahren mehr über das Material Papier, erleben Kunst und müssen nebenbei auch noch spannende Rätsel lösen“, erklärt Patricia Lippert. Junge Schulkinder (2. bis 5. Klasse) machen sich dabei auf „Die Suche nach dem goldenen Papierflieger“, der aus der Ausstellung verschwunden ist und müssen gleichzeitig noch einige andere Dinge wieder in Ordnung bringen, denn ein Unbekannter treibt Unfug im Museum.

Ältere Jahrgangsstufen (6. bis 10. Klasse) müssen in einer Art Escape Game namens „Keep the exhibit safe – Die Entschlüsselung“ den Diebstahl eines wertvollen Exponats verhindern. Doch welches Objekt soll gestohlen werden? Bei einem Wettlauf gegen die Zeit müssen alle Hinweise gefunden und entschlüsselt werden, damit das richtige Objekt rechtzeitig in den Safe in Sicherheit gebracht werden kann.

Beide Programme sind auf eine Doppelstunde angelegt, bieten aber mit dem Zusatzmaterial die Möglichkeit, sich darüber hinaus mit dem Material Papier, aber auch mit den Themen, die mit den Kunstwerken verknüpft sind, etwa dem Umweltschutz, zu beschäftigen. Die Kisten können wochenweise entliehen werden, für mehrere Klassen einer Schule bieten die Museen Kombitarife an. „Das Museum in der Kiste ist zwar für Schulklassen gedacht, aber auch Familien können sich damit natürlich einen schönen Nachmittag machen“, regt Museumspädagogin Lippert an. Für Nachfragen und Reservierungen kann man sich an die Museumskasse (0991 2960 555) wenden.

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