IHK-Zeugnisse aus der technischen Weiterbildung
Niederbayern ist ein starker Industriestandort – doch der Fachkräftemangel wird zusehends zu einer Gefahr für diesen Erfolg. Laut IHK-Fachkräftemonitor fehlen der niederbayerischen Wirtschaft bereits jetzt etwa 11.000 Techniker und diese Lücke wird in den kommenden Jahren eher weiter aufreißen, als geschlossen werden. Umso wichtiger ist es, die Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich zu stärken.
Rund 200 junge Fachkräfte sind diesem Appell gefolgt: Nach einer bis zu dreijährigen Vorbereitung und anspruchsvollen schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungen haben sie am vergangenen Donnerstag in Dingolfing ihre Abschlusszeugnisse für eine Weiterbildung im technischen Bereich erhalten. Als Industriemeister, Technische Fachwirte, Logistikmeister oder Elektrofachkräfte in der Industrie stehen sie nun den niederbayerischen Betrieben zur Verfügung. Unter ihnen waren auch viele Absolventen aus dem Landkreis Freyung-Grafenau.
Der stellvertretende Vorsitzende des IHK-Gremiums Dingolfing-Landau, Michael Grabmeier, und der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Erwin Huber überreichten den Weiterbildungsabsolventen ihre Zeugnismappen und Meisterbriefe.
Grabmeier gratulierte den Absolventen und zollte ihnen Respekt für die erbrachten Leistungen. Gleichzeitig ermunterte er sie, die neuen Kenntnisse und Fertigkeiten jetzt auch anzuwenden, in einer Führungsposition im Betrieb oder etwa bei der Gründung eines eigenen Unternehmens. „Sie haben nicht für die Prüfung gelernt, sondern sich eine Qualifikation für das Leben erworben“, sagte Grabmeier. Mit Blick auf die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung rief Grabmeier dazu auf, diese Leistungen mit Stolz und Selbstvertrauen an die Öffentlichkeit zu tragen. Er zitierte eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft, wonach beruflich Qualifizierte im Berufsleben bei Personalverantwortung, Entwicklungschancen oder Bezahlung auf Augenhöhe mit den Kollegen rangieren, die den Weg über die Hochschule gegangen sind. Sein Fazit lautete daher: „Meister wissen etwas und leisten etwas!“
Auch Huber forderte, der beruflichen Bildung mehr Anerkennung zu verschaffen. Das System der beruflichen Aus- und Weiterbildung sei der Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands. Die Absolventen ermunterte Huber, kommende Herausforderungen anzunehmen und tatkräftig anzugehen: „Deswegen sind Sie so wichtig – weil Sie den Mut haben und weil Sie die Fähigkeiten haben.“
(Bild: Die Absolventen der IHK-Weiterbildung aus dem Landkreis Freyung-Grafenau zusammen mit dem stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner, dem stellvertretenden Vorsitzenden des IHK-Gremiums Dingolfing-Landau Michael Grabmeier (1. und 2. von links) sowie dem Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses Erwin Huber (1. von rechts) – Foto: IHK Niederbayern)
