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Sonntag, April 28, 2024

Handwerk drängt auf baldige Richtungsentscheidung für Berufsschulstandort Vilshofen

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Traditionelles Treffen der Innungsobermeister bei Landrat Franz Meyer – Erstmals auch Vertreter aus Rottal-Inn dabei

Passau. Erfahrungen und Anliegen des Handwerks aus der Praxis – das steht im Mittelpunkt des Treffens von Landrat Franz Meyer mit den Innungsobermeistern. Im zweijährigen Rhythmus erfolgt dieser Gedankenaustausch im Landratsamt Passau, heuer waren erstmals auch Vertreter aus dem Bereich Rottal-Inn dabei, da sich einige Innungsbezirke mit der Grenze zum Nachbarlandkreis überschneiden.

Im Mittelpunkt der Diskussion stand unter anderem die Frage, ob Migranten auf mittlere oder lange Sicht den Fachkräftemangel nachhaltig beheben können. Aus der Praxiserfahrung wurde diese Option von den Innungsobermeistern einmütig verneint. Von einzelnen Fällen abgesehen dürften in das Bildungsniveau der Zuwanderer keine überzogenen Erwartungen gesetzt werden. Auch sei bei den meisten Migranten das Bewusstsein, dass zwischen akademischer Ausbildung und Hilfstätigkeiten noch viele weitere Berufsmöglichkeiten liegen, viel zu wenig ausgeprägt. Klare Forderung müsse daher bleiben, die berufliche Bildung auf breiter Basis für Einheimische und Zuwanderer gleichermaßen intensiv zu fördern.

Thematisch eng damit verbunden war die Diskussion um die künftige Entwicklung am Berufsschulstandort Vilshofen. Kreishandwerksmeister Siegfried Piske wertete dabei die Erläuterungen von Berufsschulverbands-Geschäftsführer Franz Stangl zur derzeitigen Situation als “sehr eindrucksvoll und informativ“. Viele Umstände seien in der Öffentlichkeit offenbar zu wenig bekannt. Unabhängig davon, wie die Vorgeschichte zu bewerten sei, müsse er aus Sicht des Handwerks feststellen, “dass nun der Ball beim Berufsschulzweckverband liegt und wir eine baldige Entscheidung erwarten, wie es in Vilshofen weitergeht“. Die berufliche Bildung sei ein zentraler Faktor für den Wirtschaftsstandort Stadt und Landkreis Passau, darum brauche es verlässliche Aussagen. Landrat Franz Meyer stellte in der Diskussion wiederholt fest, dass im Verbandsgebiet keine Berufsfelder aufgegeben oder in Gefahr gebracht werden dürften – “wir brauchen jede Ausbildungsrichtung, damit unsere jungen Leute hier eine Perspektive haben“.

(Bild: Alle zwei Jahre organisieren Landrat Franz Meyer und Wirtschaftsförderin Heidi Taubeneder (Mitte) ein Treffen mit den Innungsobermeistern der Region – Foto: LRA Passau)

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