Berggasthof wurde umfangreich saniert – Philipp Schmöller ist neuer Pächter
1889 wurde das erste Schutzhaus am Dreisessel eröffnet, nachdem ein Jahr zuvor die Waldvereinssektion Dreisessel gegründet wurde. Nun ist es „vollbracht“, wie Vorsitzender Walter Bermann verkündete: Der Abschluss der Generalsanierung des Schutzhauses konnte kürzlich mit einer Einweihung gefeiert werden.
Sanierung eine „Herzensangelegenheit“
Seit rund sechs Jahren beschäftigt Walter Bermann das Großprojekt auf 1.312 Metern: Als er den Vorsitz 2017 übernahm, startete er auch mit einem Konzept dafür, wie der Berggasthof zukunftsfähig gemacht werden könne. Nachdem er selbst viele glückliche Kindheitserinnerungen an den Dreisessel hat, sei ihm das eine Herzensangelegenheit gewesen. „Unser Ziel war es, Tradition mit Moderne zu verbinden und dieses Gebäude nicht nur stückweise zu renovieren, sondern es generalzusanieren“, erklärt der Vorsitzende. Ursprünglich war das Ziel, bis spätestens 2025 mit den umfangreichen Arbeiten fertig zu sein – daher wurde auch 2019 der „Förderverein Dreisessel 2025“ gegründet. Nun konnte jedoch schon zwei Jahre früher Eröffnung gefeiert werden. Dafür dankte Bermann vor allem Vorstandsmitglied Josef Strobl und Bauleiter Klaus Binder. Außerdem galt seine Anerkennung dem fleißigen Förderverein, wo Helmut Schmöller maßgeblich die Region, Niederbayern und halb Bayern für das Bauprojekt begeistern konnte. Auch Landrat Sebastian Gruber, zugleich Präsident des Bayerischen Waldvereins, habe das Projekt von Anfang an unterstützt. Für ihr großartiges Engagement dankte Bermann zudem Bürgermeisterin Kristina Urmann, Chefin der Arge Dreiländereck sowie der Bürgermeisterin von Hauzenberg Gudrun Donaubauer.
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen
Ein neues Dach, neue Fenster im Obergeschoss, sieben Fremdenzimmer mit berggerechter Übernachtungsmöglichkeit, Etagenduschen und Toiletten im Obergeschoss wurden in Rekordzeit geschaffen. Eine neue Küche mit Durchreiche, neue Entlüftungsanlage mit energetischer Rückgewinnung und die Neugestaltung des Gastraumes zählen ebenso zu den erfolgten Maßnahmen wie die Erweiterung der Terrasse, eine neue Pelletsheizung, neue Stromverteilung, eine Toilettenerneuerung im Untergeschoss, eine Erneuerung der Ver- und Entsorgungsleitungen und die Erfüllung der Brandschutzvorgaben. Außerdem verfügt das Schutzhaus nun über eine zusätzliche Wohnung – denn mit den Neuerungen am Berg zog auch ein frischer Pächter ein. Philipp Schmöller sorgt für frischen Wind am Dreisessel. Für den 26 Jahre jungen Wirt ist der Berggasthof eine „Herzensg’schicht“, wie er selbst sagt. Aus dem Sternerestaurant wagte er deshalb den Sprung ins Bergwirtshaus, in welchem er nun seine „regionale Dreiländerküche“ und viele neue Ideen einbringt.
Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurde ebenso an die Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderung gedacht – ein rollstuhlgerechter Zugang ermöglicht allen Menschen, in den Genuss des grandiosen Ausblicks im Gasthof zu genießen. Doch die Arbeiten sind noch nicht zur Gänze abgeschlossen, wie Bermann erwähnte: „Die Wasserversorgung mit Quellschüttung, Wasserlagerung und frostsichere Zuleitung zum Haus stehen noch auf der Agenda. Die Frostsicherung muss noch vor dem Winter erledigt werden“. Pfarrer Emil Dragula gab dem neuen Haus den Segen, bevor die Gäste das Schutzhaus ausgiebig in Augenschein nahmen.