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Montag, April 29, 2024

Frauen im Berufsleben

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Am 8. März ist der Internationale Tag der Frauen – ein Blick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Herausforderungen am Arbeitsmarkt

Passau. Immer mehr Frauen arbeiten im Agenturbezirk Passau. Rund 46 Prozent aller Beschäftigten sind Frauen, ein Anteil, der in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Der Internationale Frauentag am 8. März soll Frauen dazu ermutigen, sich selbst in den Fokus zu stellen und die nötigen Schritte für den Einstieg oder Wiedereinstieg in das Berufsleben zu unternehmen. Der Anspruch hierbei ist, dass sowohl Berufsleben als auch Familienleben gelingen – dabei müssen ökonomische Voraussetzungen und individuelle Bedürfnisse abgewogen werden.

„Ein Einstieg gelingt dann, wenn sich Frauen über ihre Ziele und Motive im Klaren sind. Wichtig ist, dass zugleich die privaten oder familiären Interessen in Einklang gebracht werden. So kommt es häufig zu organisatorischen Veränderungen und neuen Arbeitsteilungen in der Familie. In den meisten Fällen sind eine individuelle Beratung und Information dazu hilfreich, um den entscheidenden Schritt zu tun“, sagt Dr. Klaus Stein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau.

Frauen arbeiten oft in Minijobs oder auf Teilzeitstellen. In gut bezahlten Jobs hingegen sind anteilsmäßig immer noch zu wenig Frauen tätig. Auch in Führungspositionen sind meist Männer zu finden. Auf dem beruflichen Anforderungsniveau Spezialist oder Experte suchen im Agenturbezirk Passau 57 Prozent der Männer eine passende Stelle, während es bei Frauen nur 37 Prozent sind.

Nach wie vor übernehmen überwiegend Frauen die Sorge-Arbeit und erziehen die Kinder bzw. sind für die häusliche Pflege zuständig. Gerade in den Zeiten der Pandemie waren und sind Frauen stark gefordert. Allerdings ist der Anteil der Männer, die sich stärker an der Kinderbetreuung beteiligen, in dieser Zeit deutlich gestiegen. Sorge- und Erwerbsarbeit gleichzeitig bewältigen, bedeutet für viele Familien eine große Herausforderung.

Ein Minijob kann, nach längerer Familienzeit oder Arbeitslosigkeit, ein erster Schritt ins Erwerbsleben sein. Gerade für Frauen, die nach Kinderbetreuungs- oder Pflegezeiten wieder in den Beruf zurückkehren wollen, ist es eine Möglichkeit zum Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Statistisch belegbar ist jedoch, dass Minijobs einen hohen Klebeeffekt aufweisen und viele Frauen darin über Jahre hängen bleiben. Im Agenturbezirk Passau sind über 32 Prozent der Frauen in Minijobs, gut die Hälfte davon ausschließlich. Gerade Minijobs sind alles andere als krisenfest. In unsicheren Zeiten kürzen Firmen am ehesten bei den 450-Euro-Kräften. Dazu kommt, dass kein Anspruch auf Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld aus der Minijobtätigkeit besteht. Um die beruflichen Chancen zu verbessern, ist ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis sinnvoller. Dazu kann so auch eine eigene Altersvorsorge aufgebaut werden, um eine mögliche Altersarmut auszuschließen.

Für den beruflichen Wiedereinstieg, nach der Familienzeit, ist der Arbeitsmarkt aktuell gut aufgestellt. Das Angebot an offenen Stellen ist vielfältig und der Fachkräftemangel nach wie vor hoch. Auch eine Qualifizierung kann zum erfolgreichen Wiedereinstieg in das Berufsleben beitragen. Die Möglichkeit einer Teilzeitqualifizierung oder Ausbildung in Teilzeit kann zur besseren Vereinbarkeit mit der Familie hilfreich sein. Eine individuelle Beratung zeigt praktikable und gute Möglichkeiten auf und trägt zur Entscheidungsfindung bei.

Die Vereinbarung eines Beratungstermins ist unter der regionalen Hotline 0851 508 508 möglich.

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