Seniorenbeauftragte der Passauer Oberland Gemeinden zu Besuch
Fürstenstein. Die Seniorenbeauftragten der Passauer Oberland Gemeinden konnten sich selbst ein Bild machen: Die „Kirchberger Hoamat“ in Kirchberg vorm Wald ist eine in der Region einzigartige und eindrucksvolle Einrichtung für ein würdiges Leben im Alter. Als Senioren-Wohngemeinschaft ist sie so ausgerichtet, dass zwar eine 24-stündige pflegerische Betreuung für die 12 Personen umfassende Wohngemeinschaft besteht und eine Köchin für ihr leibliches Wohl sorgt, aber dennoch die Bewohner*innen selbst über das wie? und mit wem? Sie zusammenleben leben möchten entscheiden. Und Geselligkeit wird großgeschrieben wie sich die Seniorenbeauftragten bei ihrem Besuch überzeugen konnten. Da wurde in lustiger Runde auf den 91. Geburtstag eines Bewohners angestoßen und ihm ein Ständchen gesungen. „Das wichtigste Gremium des Hauses“, so der pflegerische Betreuer der Senioren*innen, Andreas Boxleitner (Inhaber des LA Vita Pflegedienstes), „sind die Bewohner*innen selbst und ihre gewählten Sprecher“. Sie geben die Richtung vor und entscheiden über zu klärende Punkte, z.B. auch darüber, wer einziehen darf oder gehen muss! „Wir als Pflegedienst sind hier nur Gast“, führt Boxleitner weiter aus, obwohl er und sein Team für die komplette Abwicklung des Lebens in der WG sorgen.
Selbstbestimmtes Leben im Vordergrund
Andreas Boxleitner betreut mit seinem ambulanten Pflegedienst die Mieter*innen der Kirchberger Hoamat seit der Eröffnung vor zwei Jahren und ist für die von Investoren gegründete Einrichtung der Hauptmieter. Im Gegensatz zu anderen Modellen, bei denen Investoren versuchen, Wohnungen Senioren*innen teuer zu verkaufen, handelt es sich hier um eine rein auf Mietverhältnissen basierende Einrichtung, die jedem Kostenvergleich standhalten kann, so Boxleitners Meinung. Man spürt, dass er von diesem Konzept des Zusammenlebens im Alter, aber auch der Finanzierung überzeugt ist. Ab Pflegestufe 2 (von insgesamt 5 Stufen) kann man in der Kirchberger Hoamt ein neues Zuhause finden. Die Betreuung richtet sich dann nach der jeweiligen Einstufung. Im Vordergrund aber steht ein selbstbestimmtes Leben, das sich auch in der Aufteilung des Gebäudes widerspiegelt.
Helle, große Zimmer mit rund 25m² mit Zugang zu Balkon oder Terrasse, der Möglichkeit, sich so einzurichten, wie es gefällt und einem „rund um die Uhr“ Unterstützungsangebot durch ausgebildete Betreuungs- und Pflegekräfte sorgen für hohen Lebenswert im Alter für die überschaubare Anzahl der Bewohner*innen. „Laut Gesetzgebung dürfen nicht mehr als 12 Personen in einer ambulant betreuten WG zusammenleben, um als solche anerkannt zu sein“, klärt der examinierte Krankenpfleger Andreas Boxleitner auf. Nach einigen Fragen seitens der interessierten Runde brach man zur Besichtigung auf. Gemeinsam mit Sabine Franz als Gremiumssprecherin und Pflegeleiterin Iris Achatz führte er die Besuchergruppe aus den Passauer Oberland Gemeinden abschließend durch das Haus.
Im Anschluss an den Besuch der Senioren-WG führte die Gruppe unter Leitung von ILE-Geschäftsführerin Gabriele Bergmann beim Kirchenwirt Zacher ihre offizielle Sitzung im Rahmen dieses 15. Netzwerktreffens durch. Es gab nach zweijähriger coronabedingter Pause einiges untereinander auszutauschen und zu berichten. Als neues Mitglied konnte Caroline Fuchshuber aus Neukirchen vorm Wald in der Gruppe der Seniorenbeauftragten begrüßt werden. Gabriele Bergmann berichtete über Neuigkeiten aus der ILE-Arbeit, u.a. zu zwei Digitalisierungsprojekten, bei denen die Gemeinde Tiefenbach die Vorreiterrolle übernommen hat und die beide auch für die Seniorenarbeit in den Gemeinden von Nutzen sein können. Außerdem einigte man sich, den im vergangenen Jahr verschobenen Termin eines Vortrags zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung – wenn möglich – im Herbst dieses Jahres nachzuholen. Das nächste Netzwerktreffen soll dann ebenfalls im Herbst stattfinden.
