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Samstag, April 27, 2024

„Die 3+2 Regelung gilt.“

Lesestoff

Perspektiventag für Geflüchtete, Migranten. Und für Betriebe der Region.

(von Tobias Schmidt)

Der „Perspektiventag“ – Messe für Geflüchtete, Migranten und Betriebe“ am Freitag, 14. Juli 2017 in der AOK Direktion in Passau fand regen Zuspruch. Etwa 250 geflüchtete Menschen hatten sich zu der erstmals von Wirtschaftsforum Passau e.V., der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz (HWK) sowie der Industrie- und Handelskammer Niederbayern (IHK) gemeinsam geplanten, und insgesamt dritten Veranstaltung dieser Art seit 2015, angemeldet.

Zahlreiche politische Mandatsträger, Unternehmen und mit Migrations- und Integrationsfragen befasste Behördenvertreter folgten der Einladung zu einem vorgelagerten Informationsteil über rechtliche Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten für betriebliche Ausbildungsverhältnisse.
Dreizehn Unternehmen zum Beispiel aus der Baubranche, dem Gesundheitswesen, aus Gastronomie oder Consulting kamen im anschließenden Messeteil mit Bewerbungsinteressenten ins Gespräch.

Da hat jemand im Integrationskurs aufgepasst! Persönliche Vorstellung, wie hier am Infostand der Johannesbad Unternehmensgruppe Perspektiventag – Messe für Geflüchtete, Migranten und Betriebe, am besten gleich mit Bewerbungsmappe (Foto: Schmidt)

Der Perspektiventag kam zur richtigen Zeit. Denn Presseberichte über negative Asylbescheide und drohende Abschiebung von Auszubildenden verunsichern gerade die mittelständische Wirtschaft. Doch hier konnten Veronika Nagler, Integrationsberaterin der Industrie- und Handelskammer Niederbayern, Angela Sedlmaier, Ausbildungsakquisiteurin bei der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz und Jakob Schreiner, Projektmanager FAM beim Wirtschaftsforum Passau beruhigen: Die 2+3 Regelung gilt. Ein Azubi darf eine begonnene Ausbildung absolvieren und danach mindestens zwei Jahre in dem Unternehmen arbeiten. Gegen die entgegen stehende zwischenzeitliche Entscheidung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) könne man vorgehen, entsprechende Beratungskompetenzen seien bei den Kammern geschaffen.

Interkulturalität, Motivation, Spracherwerb und vieles mehr bilden den weiteren sozialen Rahmen der Beschäftigung von Flüchtlingen und Migranten. Ein eigener Raum war der Präsentation von Helferorganisationen vorbehalten, so etwa AsylCafé Passau, die bei Caritas und Diakonischem Werk angesiedelte Ehrenamtskoordination-Asyl des Landkreises Passau oder die Sprachkurse der Evangelischen Studierendengemeinde.

Angela Sedlmaier (l.), Ausbildungsakquisiteurin für junge Geflüchtete bei der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz und eine der Organisatorinnen war beim Perspektiventag (Foto: Schmidt)

Viele Flüchtlinge kamen ebenfalls in Begleitung freiwilliger Helfer, und die drei Organisatoren hatten in Abdul Ahad Sohrabi, Azubi und ehrenamtlich im AsylCafé Passau tätig, stets einen fähigen Sprachmittler an ihrer Seite. Der heuer stärker auf betriebliche Erfordernisse ausgerichtete Perspektiventag wirkt somit weiterhin auch in die Zivilgesellschaft hinein.

Angela Sedlmaier (r.) hier mit Abdul Ahad Sohrabi (Mitte), Azubi und ehrenamtlicher Sprachmittler. Die HWKk war einer von drei Organisatoren des Perspektiventags (Foto: Schmidt)

(Titelbild: Joachim Berga, Schulleiter Altenpflegeschule der Privaten Berufsakademie Passau im Beratungsgespräch beim Perspektiventag – Messe für Geflüchtete, Migranten und Betriebe – Foto: Schmidt)

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