Teuerste Gebiete sind in Bayern – mit München an der Spitze
Die Kaufkraft der Renten in Deutschland variiert regional um bis zu 52 Prozent. Sohaben 1.000 Euro für Rentner in München – dem teuersten Altersruhesitz – eine Kaufkraft von 760 Euro. Im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster – dem bundesweit günstigsten Wohnort – liegt der reale Wert dagegen bei 1.160 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos für die Initiative „7 Jahre länger“ erstellt hat.
„Der Wohnort hat großen Einfluss auf die Lebenshaltungskosten und damit den Wohlstand im Alter“, sagt Studienautor Heiko Burret. Teurere Gegenden müssten jedoch nicht zwangsläufig unattraktiver sein, da die Löhne und somit auch die Renten dort tendenziell höher seien als in günstigeren Regionen. „Einbußen beim Lebensstandard drohen überall dort, wo die Alterseinkünfte im Verhältnis zum regionalen Preisniveau sehr niedrig ausfallen“, so Burret.
Bayern ist das Bundesland mit dem größten Preisgefälle
In Bayern liegen die Lebenshaltungskosten so weit auseinander wie in keinem anderen Bundesland. Gleich sieben der bundesweit zehn teuersten Altersruhesitze befinden sich im Freistaat. Neben der Landeshauptstadt zählen dazu die Landkreise München, Starnberg, Miesbach, Dachau sowie Ebersberg und Fürstenfeldbruck. Das Leben dort ist für Senioren zwischen 15 und 21 Prozent teurer als im Bundesdurchschnitt.
Doch auch in Bayern gibt es sehr preiswerte Gegenden: Günstig ist es vor allem in strukturschwachen Randregionen wie dem Bayerischen Wald oder dem Fichtelgebirge. So liegen die Lebenshaltungskosten in den Landkreisen Freyung-Grafenau, Wunsiedel, Hof, Tirschenreuth und Regen um mehr als zehn Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Kaufkraftvergleich basiert auf Warenkorb von Senioren
Für die Auswertung hat Prognos die Lebenshaltungskosten der Rentner in 401 Kreisen und kreisfreien Städten verglichen. Eigens dafür passte das Institut die Gewichtung des allgemeinen Warenkorbs des Statistischen Bundesamtes an das Konsumverhalten der über 65-Jährigen an. Gesundheitsausgaben und Mieten haben in dieser Altersgruppe beispielsweise ein höheres Gewicht. Kosten für Bildung spielen dagegen eine geringere Rolle.
Lebenskostenplaner gibt Überblick über typische Alltagsausgaben
Wie hoch die Lebenshaltungskosten nicht nur im Alter sind, können viele Menschen nur grob abschätzen. Hilfe bietet dabei der Lebenskostenplaner auf 7jahrelaenger.de. Das Tool listet die durchschnittlichen Ausgaben der Deutschen für 24 alltägliche Dienstleistungen und Produkte auf und ermittelt die Gesamtausgaben für einen Zeitraum von einem Jahr bis maximal 35 Jahre.
Über die Initiative
„7 Jahre länger“ ist eine Initiative der Deutschen Versicherer (www.gdv.de). Sie soll das Bewusstsein dafür schärfen, dass die Menschen immer älter werden und länger fit bleiben. Denn die meisten Deutschen unterschätzen laut Studien ihre Lebenserwartung – und haben oft ein falsches, sehr negatives Bild vom Alter. Die Initiative will darum einen gesellschaftlichen Dialog darüber führen, wie wir das Beste aus den gewonnenen Jahren machen können.