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Freitag, Mai 3, 2024

Landwirtschaft, biologisch oder konventionell, wer fährt besser?

Lesestoff

Naturpark-Vortragsreihe in Schöllnach gut besucht

Der Naturpark hatte zur Vortragsreihe “Landwirtschaft, biologisch oder konventionell, wer fährt besser?“ nach Riggerding bei Schöllnach in das Landgut Stetter eingeladen. Knapp 40 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt.

Der Referent Thomas Lehner, er ist Ökolandbauberater am Amt für Ernährung und Landwirtschaft in Deggendorf, konnte mit fundierten Zahlen und Berechnungen aufwarten. Lehner ging auf die Fragestellungen “Was ist Ökolandbau?“, “wie entwickeln sich Ökolandbau und Bio-Märkte?“ und “wie werde ich Biobauer?“ ein. Zunächst ging er auf Rinder- und Schweinehaltung ein. Zu den Biomärkten hatte er belastbare Zahlen aus den vergangenen Jahren mitgebracht. Seinen Zuhörern riet er: “…. die richtigen Schlüsse ziehen und entscheiden müssen Sie selbst, das kann Ihnen keiner abnehmen und Prognosen in die Zukunft werden Sie von mir auch nicht erhalten.“

Interessant waren die Statistiken. In Oberbayern gibt es mittlerweile bis zu 28 Prozent Biobauern, beispielsweise im Spitzenreiter-Landkreis Miesbach, während es in den Bayerwaldlandkreisen Deggendorf 3,71 Prozent, in Straubing-Bogen 3,22 Prozent, in Regen 3,88 Prozent und in Freyung-Grafenau 4,95 Prozent sind. Lehner wusste aber die Zahl auch gleich zu kommentieren. Im Mangfalltal liegt die Trinkwasserversorgung der Stadt München. Die Stadtwerke von München bezahlen nochmal 100 Euro pro ha zusätzlich zu den 300 Euro pro ha Betriebsprämie und den ca. 300 Euro ha Ökolandbauprämie. Das macht das Ganze natürlich sehr interessant. Auffällig ist auch, dass dort, wo schon viele Ökolandwirte existieren, viel mehr neue hinzukommen. Leider wird die prozentuale Zunahme auf dem bayerischen Ökomarkt nicht von der bayerischen Zunahme bei der Erzeugung bedient, sondern importiert.

Hier läge noch wertvolles Potential für die heimische Landwirtschaft. Der Ökomilchanteil liegt in Bayern gerade einmal bei 5 Prozent, in Deutschland bei 2 Prozent. Tatsache ist auch, dass “Öko-Futterware“ immer knapper wird und hier auf osteuropäische Importe ausgewichen wird.

Auf die Frage “wie werde ich Biobauer?“ gab es dann folgende Antworten: Ein erster Schritt kann die Besichtigung bei einem Bekannten sein, dann muss man die Entscheidung in der eigenen Familie herbeiführen und anschließend eine Verbandsmitgliedschaft unterzeichnen. Ökoerzeugerringe beraten da gerne. Normalerweise ist ein Milchviehbetrieb schnell umgestellt, man muss sich allerdings vorher erkundigen, wer dann Abnehmer ist.

Zum Schluss gab es noch eine abwechslungsreiche Fragerunde und Hartwig Löfflmann vom Naturpark bedankte sich zuletzt beim Referenten und bei allen Anwesenden.

(Bild: Der Ökolandbauberater Thomas Lehner (l.) vom Amt für Landwirtschaft in Deggendorf; er ist mit einem Kollegen zusammen für ganz Niederbayern zuständig, referierte vor voll besetztem Saal bei der Naturpark-Veranstaltung in Riggerding – Foto: Naturpark Bayerischer Wald e. V.)

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