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Samstag, Mai 4, 2024

Hochwasser im Bayerischen Wald: Zwei von drei Häusern in Bayern nicht gegen Hochwasser versichert

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Die Hochwasserlage in Niederbayern entspannt sich langsam, für viele Hausbesitzer werden nun die Schäden sichtbar. Daneben wartet womöglich eine weitere unangenehme Überraschung: Zwei von drei Wohngebäudebesitzer in Bayern (68 Prozent) sind nicht gegen Überschwemmungen durch Starkregen oder Flusshochwasser versichert.

Mit nur 32 Prozent versicherten Wohngebäuden liegt der Freistaat deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 41 Prozent. „Hausbesitzer in Bayern sind gut beraten, ihr Wohneigentum gegen alle Wetterrisiken abzusichern“, sagt Wolfgang Weiler, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Niederbayern traditionell schadenträchtigste Hochwasser-Region Deutschlands

Viele Regionen in Bayern gehören zu den gefährdetsten Gebieten Deutschlands. Der Landkreis Deggendorf ist in Bayern als auch bundesweit über einen Zeitraum von 15 Jahren am schlimmsten von extremen Wetterereignissen getroffen worden. Sturm, Hagel sowie Überschwemmungen durch Starkregen oder Hochwasser richteten dort von 2002 bis 2016 Schäden an Gebäuden von durchschnittlich rund 13.800 Euro pro Wohngebäude an. Das zeigt eine Langfristbilanz des GDV.

Auf den Plätzen zwei und drei im Bundes-Ranking liegen mit Rottal-Inn (13.200 Euro) und der Stadt Passau (12.900 Euro) ebenfalls Kreise im Süden des Freistaats. Passau und der Kreis Deggendorf waren seit 2002 zweimal von schweren Hochwassern betroffen, zuletzt 2013. Am glimpflichsten in Bayern kamen in den 15 Jahren die Einwohner von Schwabach davon. Dort beträgt der Schaden gut 500 Euro. Der Bundesschnitt liegt bei 1.600 Euro.

Freistaat zahlt ab Juli keine Staatshilfen mehr

Für die Eigentümer der rund 1,9 Millionen nicht versicherten Wohnhäuser Bayerns, bleibt künftig bei Starkregen –und Hochwasserschäden nur der Griff in die eigene Brieftasche. Die Bayerische Staatsregierung hat beschlossen ab Juli 2019 keine staatlichen Soforthilfen mehr auszuzahlen.

Viele Eigentümer unterschätzen die Überflutungsgefahr durch starke Regenfälle für ihr Haus. Oder sie schätzen den Umfang ihrer Wohngebäudeversicherung falsch ein. In vielen älteren Verträgen sind oft nur die Naturgefahren Sturm oder Hagel versichert, nicht jedoch Starkregen und Hochwasser. Der fehlende Zusatzbaustein Naturgefahrenversicherung (Elementarschadenversicherung) kann in fast allen Verträgen fürs Haus problemlos ergänzt werden. Eigentümer sollten prüfen, ob ihr Vertrag alle Naturgefahren einschließt. 

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