Nachvollziehbare Sorgen um den Rundholzhandel standen im Mittelpunkt des intensiven Gesprächs während des Betriebsbesuchs der Holzhandlung Lockinger in Büchlberg.
Herzlich begrüßt wurden der SPD-Landtagsabgeordnete Bernhard Roos und Ortsvorsitzender Franz Eibl von Josef und Ivana Lockinger. Seit vielen Jahren beobachtet der Holzhändler zweifelhafte Holzlieferungen aus Tschechien. Die Rohware, die aus tschechischen Militär- Staats- und Privatwäldern stammt, wird hier billigst verkauft und so zur Bedrohung für den heimischen Holzhandel. Dank seiner Bemühungen hat sich laut Lockinger einiges getan: „Zumindest läuft jetzt die Ausfuhr des Holzes aus Tschechien kontrollierter ab und ist nur noch mit einem Abführschein möglich“, erklärte Lockinger. Er fordert hier von den Zollbehörden eine noch größere Aktivität, um die heimischen Betriebe und Waldbesitzer zu schützen. Ebenso appelliert er an die Waldbesitzervereinigung, sich mehr für die Interessen des Kleinwaldbesitzers einzusetzen.
Benachteiligt fühlt sich der Holzhändler in Bezug auf Subventionen, die in Millionenhöhe vom Freistaat Bayern auf die Waldbesitzervereinigung verteilt werden: „Das AELF (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) muss sein Verwaltungshandeln nachvollziehbar und unparteiisch gestalten, was aber momentan nicht der Fall ist.“, stellte der Holzhändler fest. Für ihn wird hier ein System gestützt und gefördert, bei dem die Gebote der Neutralität und Sicherung der Chancengleichheit auf dem Markt nicht beachtet werden. Ebenso moniert wurde die zugunsten der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse ausgerichtete Werbung: „Hier liegt eindeutig eine mangelbehaftete Information vor, die in ihrer Auswirkung für uns Rundholzhändler als schwerwiegende Benachteiligung einzustufen ist“, machte Lockinger deutlich. Roos unterstrich die Wichtigkeit der Existenzsicherung des Rundholzhandels und die Gleichbehandlung im Wettbewerb. Lockinger sieht als Vorstandsmitglied der Vereinigung der Rundholzhändler und Forstdienstleister in dieser Problematik eine große Gefahr für seine Berufssparte, die über Jahrhunderte in der Forstwirtschaft als Bindeglied zwischen Waldbesitzern und holzverarbeitenden Unternehmen eine vermittelnde Rolle übernimmt.
Hohe Priorität besitzt für den Landtagsabgeordneten die nachhaltige Wertschöpfung: „Der Erhalt eines gesunden Waldes muss gesichert, gefördert und unterstützt werden. Dazu muss der Berufszweig des Rundholzhandels erhalten bleiben und darf nicht irgendwann in den Chroniken der Geschichtsbücher verschwinden“, so der Politiker.
Abschließend bedankte sich Landtagsabgeordneter Bernhard Roos bei Josef und Ivana Lockinger für das informative Gespräch und lobte die vorbildliche und ambitionierte Betriebsführung.
(Mitteilung, Bürgerbüro Bernhard Roos MdL)