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Freitag, April 26, 2024

Was ich glaube, weiß ich nicht

Lesestoff

Neues Programm des Barockensembles „The Wond’rous Machine“. Am Sonntag in Freyung

(von Tobias Schmidt)

Freyung. In seinem siebten Programm „Was ich glaube, weiß ich nicht“, setzt sich das Passauer Sextett The Wond’rous Machine mit zwei alten, vermeintlichen Gegenspielern des menschlichen Daseins auseinander: dem Glauben und dem Zweifeln.

Inspiriert von der 1720 entstandenen Oper „Der geduldige Sokrates“ von Georg Philipp Telemann, ist dessen Musik ein wichtiger Pfeiler dieser musikalischen Reise durch die Höhen und Tiefen des Wankens. Doch betreten die Sänger Véronique Coiffet und Joachim Roth, Heidrun Pontz und Inge Reinelt an den Blöckflöten und die für die Continuo-Stimmen verantwortlichen Lina vom Berg und Katrin vom Berg auch neues Terrain: Zwischen Kantaten von Telemann erklingt auch so manche uralte Harmonie des jüdischen Synagogalgesangs, ein „Kol Nidre“, aber auch zeitgenössische Blockflötenmelodien. Wie in den literarisch-musikalischen Programmen des Ensembles üblich, begleiten auch wieder Texte aus der Sufi-Mystik sowie Auszüge aus der deutschen Literatur, von Lessing bis Heinrich Böll Das Hin- und Her der menschlichen Seele zwischen Glauben und Zweifeln.

Georg Philipp Telemann (Kupferstich von Georg Lichtensteger um 1745)

The Wond’rous Machine „Was ich glaube, weiß ich nicht“ ist am Sonntag 4. März 2018, um 17.00 Uhr in der Evangelisch-lutherischen Kirche in Freyung zu erleben. Eintritt frei, Spenden willkommen.

Seit 2009 widmet sich das Passauer Sextett The Wond’rous Machine in musikalisch-literarischen Programmen der Ensemblemusik der Barockzeit. Gern übrigens englischer Provenienz etwa in Themenprogrammen zu William Shakespeare oder Henry Purcell. Bei letzterem entlehnte die Gruppe auch ihren Namen: als „wundersame, staunen machende Maschine“, bezeichnete der „englische Orpheus“ Purcell nämlich die Orgel in einem ganz wunderbaren kleinen Air für Bassstimme und Continuo aus „Hail! Bright Cecila!“, einem 1692 komponierten mehrteiligen Hymnus auf die Heilige Cäcilia – bekanntermaßen die Patronin der Kirchenmusik.

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