10.7 C
Hutthurm
Dienstag, April 30, 2024

Vortragsreihe: Endoprothetik – wenn sich der Gelenkersatz entzündet

Lesestoff

Vortragsreihe der Kliniken Am Goldenen Steig gGmbH, EndoProthetikZentrum (EPZ) Waldkirchen

Davor graut es jedem Patienten, der ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk eingesetzt bekommen hat: Keime nisten sich ein und verursachen heftige Entzündungen. Eine Protheseninfektion ist nach wie vor eine schwerwiegende Komplikation mit viel Leid für den Patienten und den Operateur. Wichtig ist deshalb ein schnelles, sicheres Behandlungskonzept.

Am 26.09.2016 findet um 19.30 Uhr ein Fachvortrag zu diesem Thema im Bürgersaal in Waldkirchen statt. Prof Dr. Rainer Neugebauer, ehemaliger Chefarzt und Leiter des Krankenhauses ‚Barmherzige Brüder Regensburg‘ wird in dem Vortrag vor allem auf die Krankenhaushygiene und die Behandlung von infizierten Kunstgelenken eingehen. Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Die Veranstaltung ist zertifiziert von der Bayerischen Landesärztekammer mit 5 Fortbildungspukten und wird von Dr. Michael Rosenberger im Rahmen des Qualitätszirkels der KVB moderiert.

Das Risiko eine Infektion zu erleiden, hängt von vielen Faktoren ab. Immungeschwächte, alte Patienten sowie Patienten mit offenen Wunden und hochgefährdet.
Heute liegt das Infektionsrisiko beim Hüftgelenk bei bis zu 2% und beim Kniegelenk bei bis zu 5% weltweit. Es wird zwischen einem Frühinfekt, bis 3 Wochen postoperativ und den chronischen Infekt unterschieden.

Während beim Früh- oder Akutinfekt eine Revisionsoperation die Implantate erhalten kann, müssen bei chronischen Infekten alle Implantate entfernt werden, vor allem bei multiresistenten Keimen.
Um das weitere Verfahren zu bestimmen, muss zunächst die Diagnose gestellt werden. Anamnese, klinisches Bild, Labor und bildgebende Verfahren können zur Diagnostik einer Infektion beitragen. Dabei ist es wichtig, durch präoperative Punktionen unter sterilen Kautelen oder Probeentnahmen die Infektion nachzuweisen., die Bakterien zu identifizieren und die Resistenz gegen Antibiotika zu bestimmen. Entsprechend der Ergebnisse kann ein Konzept für die Operation erarbeitet werden. Im Wesentlichen handelt es sich um ein einzeitiges-, zweizeitiges- oder mehrzeitiges Wechselverfahren. Für das einzeitige Verfahren müssen Keim und Resistenzverhalten bekannt sein.
Bei der Operation ist die Chirurgie auf jeden Fall die wichtigste Maßnahme mit gründlichem und radikalem Debridement für Weichteile und des Knochens. Alle weiteren Maßnahmen wie Antibiotikagaben, Stabilität oder Implantate und des Gelenkes sowie Spülbehandlungen sind Bausteine einer erfolgreichen Infektsanierung, Multiresistente Keime werden grundsätzlich mit zwei- oder mehrzeitig Wechselverfahren behandelt.

Dies zu vermitteln ist das Ziel des kostenlosen Vortrags, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage der Kliniken Am Goldenen Steig: https://www.frg-kliniken.de/medizinische-fachbereiche/epz-waldkirchen/

(Bildquelle: FRG-Kliniken)

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge