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Freitag, April 26, 2024

„Jeder Abbiegeassistent zählt“

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Bundesverkehrsminister Scheuer begutachtet regionale Umsetzung des Förderprogramms „Abbiegeassistent“ – auch kleine Busunternehmen profitieren

Passau / Berlin / Philippsreut. Erst vor wenigen Tagen hat Björn Seine in einen seiner insgesamt vier Linienbusse einen Abbiegeassistenten einbauen lassen. „Es ist einfach ein zusätzliches Modul, um die Sicherheit im Linienverkehr zu erhöhen – für alle Verkehrsteilnehmer, vorrangig für Fußgänger und Radfahrer, aber auch für meine Fahrer“, begründet der Busunternehmer aus Philippsreut die Intension für die Nachrüstung. Außerdem sei es durch das Bundesförderprogramm ein leistbares System. „Davon profitieren alle, und am Ende ist es nur ein kleines schwarzes Kästchen, das außen am Bus angebracht wird“, zeigt Seine seinen neuen Abbiegeassistenten Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer – natürlich vereinfacht dargestellt, denn dahinter verbirgt sich eine Menge Technik: Sensoren nehmen Bewegungen neben dem Fahrzeug wahr, die sich im toten Winkel und damit außerhalb des Sichtfelds der Außenspiegel befinden. „Wenn jetzt beispielsweise ein Radler neben dem Bus fährt, dann ertönt ein lautes akustisches Signal im Innenraum“, so Seine, bisher überzeugt von dem neuen Einbau, vorgenommen von der Mercedes Benz Josef Paul GmbH & Co. KG in Passau.

Bei einem Ortstermin in Passau hat sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ein Bild von der regionalen Umsetzung seines eigens initiierten „Förderprogramms für Abbiegeassistenzsysteme“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gemacht. Der Minister hat bereits im Sommer 2018 mit den Worten „Abbiegeassistenzsysteme können Leben retten – Jeder Abbiegeassistent zählt!“ die Aktion ins Leben gerufen. Zahlreiche Lastwagen und Busse werden seither in ganz Deutschland mit dem von der Bundesregierung geförderten System nach und nach ausgestattet. „Bei uns hat die große Förderwelle allerdings erst Ende vergangenen Jahres auch regional richtig durchgeschlagen. Seither bauen wir eigentlich fast wöchentlich einien Abbiegeassistenten ein“, erklärt Helmut Pilsl, Werkstattleiter für den Bereich Busse bei der Josef Paul GmbH in Passau-Sperrwies, der in diesem Zusammenhang auch auf andere regionale Busunternehmer wie beispielsweise Fürst Reisen in Hutthurm, die Firma Dafinger in Grainet, Busse der Stadtwerke Passau und das Busunternehmen Escherich in Wegscheid verweist.

(v.l.) Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Busunternehmer Björn Seine und Raimund Kneidinger (Foto: Stefanie Starke)

Zur Mobilität gehöre die Verkehrssicherheit, und daher habe Scheuer auch das Förderprogramm für Abbiegeassistenten aufgelegt. „Die Abbiegeassistenten schützen nicht nur Fußgänger und Radfahrer, sondern die Fahrer selbst werden gewarnt und damit dramatische Unfälle verhindert. Die Unternehmen haben zugegriffen, und viele Tausende haben den Abbiegeassistenten bereits nachgerüstet und eingebaut. Das macht mich stolz, denn die Unternehmen dokumentieren damit, dass sie die Verkehrssicherheit ganz oben stehen haben.“

Eine generelle Pflicht für den Abbiegeassistenten gebe es zum Bedauern des Bundesverkehrsministers noch nicht: „Die würde ich lieber heute als morgen einführen. Doch europarechtlich ist das nicht möglich. Denn der Rechtsrahmen für die Genehmigung neuer Fahrzeuge sowie die Anforderungen an die zu verwendenden Systeme, Bauteile und selbstständigen technischen Einheiten wird auf EU-Ebene festgelegt.“ Daher habe jeder freiwillig nachgerüstete Assistent einen besonders hohen Stellenwert. „Kleine und große, kommunale und private Unternehmen engagieren sich gemeinsam, sehen sich in der Verantwortung und lassen den Abbiegeassistenten in ihren Fahrzeugen nachrüsten – sie alle sind damit Vorbilder und Lebensretter.“

Den Ortstermin in Passau begleiteten, neben Andreas Scheuer, Bundestagskollege Thomas Erndl sowie die Kollegen aus dem Bayerischen Landtag Gerhard Waschler, Walter Taubeneder und Max Gibis, sowie Landrat Raimund Kneidinger. Auch Josef Paul, Inhaber der Mercedes Paul GmbH in Passau, freute sich über den politischen Besuch in seinem Haus.

Übrigens; alle Teilnehmer des Ortstermins in Passau wurden rechtzeitig vor dem Termin einem Corona-Test unterzogen und negativ getestet.

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