12.5 C
Hutthurm
Freitag, Mai 3, 2024

Vorfreude auf den „Tag des offenen Ateliers“

Lesestoff

Bezirksvertreter zu Besuch beim Künstlerehepaar Michaela und Florian Geissler

Hörlkam / Geisenhausen. Bald ist es wieder soweit: Am Sonntag, 16. Oktober 2022 findet von 13 bis 18 Uhr wieder der „Tag des Offenen Ateliers“ statt, der vom Kulturreferat des Bezirks Niederbayern gemeinsam mit dem Berufsverband Bildender Künstler Niederbayern heuer bereits zum 13. Mal veranstaltet wird. 185 Künstler in ganz Niederbayern kann man dann über die Schulter schauen und einen Eindruck von ihrer täglichen Arbeit bekommen. Als eine „super Aktion“ bezeichnete es das Künstlerehepaar Michaela und Florian Geissler, die von Anfang an daran teilgenommen hatten.

Vorab statteten Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Bezirksrätin Monika Maier den beiden einen Besuch ab – man kennt sich, denn die renommierten Künstler hatten die Ausschreibung des Wettbewerbs „Kunst und Bauen“ gewonnen, der im Zuge des Neubaus der Sozialverwaltung des Bezirks vor zwei Jahren veranstaltet wurde. Seitdem ziert eine über zwei Meter hohe Doppelfigur aus Bronze den Eingangsbereich des neuen Bürogebäudes in Landshut-Schönbrunn. „Ziel war es, heimische Kunstschaffende in den Fokus zu rücken“, so Heinrich, der deshalb auch ein Fan des „Tag des Offenen Ateliers“ ist, der alle zwei Jahre stattfindet. Er selbst hat schon mehrere Besuche an dem Tag eingeplant. Die Vielfalt der Künstler in Niederbayern sei sehr groß und gleichzeitig stifte die Kunst ein Gefühl der Identität mit der Heimat – weil die Werke individuell und unverwechselbar sind.

So auch im Falle von Michaela und Florian Geissler, die teils gemeinsam an Werken arbeiten, hauptsächlich aber als Einzelkünstler aktiv sind. „Natürlich diskutieren wir viel, Kunst ist ja auch streitbar“, so Michaela Geissler, die vor allem dann die Meinung ihres Mannes schätzt, wenn sie an etwas Neuem arbeitet, das es vorher noch nicht gegeben hat. „Man möchte die Einschätzung des Partners, ob das was ist.“ Dass es „was ist“, davon ist auch der Kunstlaie schnell überzeugt, betritt er den Innenhof des denkmalgeschützten Anwesens in Hörlkam / Geisenhausen. Überall stehen Skulpturen aus Keramik und Bronze – mal mit Elementen, die an ägyptische Kunst erinnern (von Michaela Geissler), mal mit farbigen Glanzpunkten aus Engobe-Glasur (von Florian Geissler). Meist sind es Menschen, die dargestellt werden, in unterschiedlichen Posen und mit verschiedenen Ausdrücken, den anderen zu- oder abgewandt.

Brauchen die beiden eine Pause, wird entweder im Garten gewerkelt oder ins nächste Café geradelt. „Wir sind ja immer daheim, deshalb brauchen wir die Abwechslung und die Auseinandersetzung außerhalb unseres Hauses“, erklärt Florian Geissler. Nach vielen Jahren als aktive Künstler haben sie sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Viele ihrer Kunstwerke zieren den öffentlichen Raum in Vilsbiburg genauso wie in Plattling oder Moosburg. „Häufig hören wir das Vorurteil von Auftraggebern, dass Keramik nicht für den Außenbereich geeignet wäre. Doch die Arbeiten sind frostfest und lassen sich – im Falle von Vandalismus – auch genauso reparieren wie Kunstwerke aus anderen Materialien.“ Vor allem, so Michaela Geissler, ist Keramik nach den Schnitzwerken der frühen Menschen aus Knochen, eines der ältesten Materialien, um Kunst herzustellen. In der Region ist das Anwesen in Hörlkam auch wegen seines beliebten Nachtflohmarkts bekannt. „Ich war schon öfter bei Ihnen – allerdings inkognito“, wie Bezirksrätin Monika Maier bekannte.

Auf den nächsten „Tag des Offenen Ateliers“ jedenfalls freuen sich die Geisslers schon. „Da wir schon immer dabei sind, stellen wir auch einen nachhaltigen Effekt fest. Immer wieder kommen Leute, die bei einem der Aktionstage früher hier waren und nun ein Kunstwerk kaufen wollen“, so Florian Geissler. Einen „Soforteffekt“ nach diesem Tag könne man hingegen nicht erwarten.

Und genau das ist auch, was der Bezirk Niederbayern damit unterstützen möchte: Dass die Menschen vor Ort die Künstler kennen und schätzen lernen. „Nur durch persönliche Begegnung können wir die Kunst noch mehr in den Fokus rücken – das tut Niederbayern gut, und seine besonderen Künstler sind es wert, gesehen zu werden.“

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge