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Freitag, April 26, 2024

Platz zum Lernen – Raum für Begegnung – Orte des Wohlbefindes

Lesestoff

Klassenfahrten lindern Folgen der Pandemie

München. In Anbetracht des aktuellen Infektionsgeschehens sind Vorsichtsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche wichtig – dabei dürfen Heranwachsenden aber nicht Entwicklungschancen und psychosoziale Gesundheit verwehrt werden.

„Mit der dringenden Empfehlung des Bayerischen Kultusministeriums an die Schulleitungen, ausnahmslos alle Klassenfahrten bis zu den Osterferien abzusagen, besteht die neuerliche Gefahr, dass Kindern und Jugendlichen unverzichtbare Möglichkeiten der sozialen Interaktion und des außerschulischen Lernens vorenthalten werden. In Anbetracht der schon bislang bekannten Folgen für die psychosoziale Gesundheit von Heranwachsenden, führt kein Weg an der frühestmöglichen Wiederzulassung von Klassenfahrten vorbei“, appelliert Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen Jugendherbergswerks an die Bayerische Staatsregierung und verweist in diesem Zusammenhang auf die inkonsequenten Regelungen und Beschränkungen für den Sozial-, Kultur- und Bildungssektor im Vergleich zur Wirtschaft.

Das Kultusministerium hatte in einem Schreiben vom 5. Januar 2022 alle bayerischen Schulen angewiesen, bereits gebuchte bzw. alle geplanten Klassenfahrten bis Ostern zu stornieren. Für den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk ist dieses Vorgehen unverständlich, weil dabei mit zweierlei Maß gemessen wird. Während beispielsweise für die Gastronomie abermals auf wertvolle Begegnungs- und Bildungsorte, auf kulturelles Leben, Natur- und Umwelterfahrungen sowie sportliche Betätigung verzichten. Das alles bieten Jugendherbergen und sind deshalb zurecht als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe anerkannt.

Umbach: „Bei allem Verständnis für den Ernst der aktuellen Situation. Mir ist nicht einsichtig, warum regelmäßig getestete Schülerinnen und Schüler, die sich täglich zum Präsenzunterricht treffen, nicht auf gemeinsame Klassenfahrt gehen sollen, wo die Räume im wahrsten Sinne des Wortes ungleich größer sind.“

Der Landessverband spricht sich nicht grundsätzlich gegen Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens aus, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Es ist jedoch immer abzuwägen, welche Folgen politische Entscheidungen mittel- und langfristig haben. Eine Aussetzung von Klassenfahrten als Angebot des sozialen Lernens, der Persönlichkeitsfindung und der Gemeinschaftsbildung darf nur in wirklich begründbaren Fällen erfolgen. „Insofern richtet sich unsere dringende Bitte an das Kultusministerium, die Empfehlung der Stornierung aller Fahrten zu überdenken – diese schnellstmöglich und unter Berücksichtigung der Infektionslage rückgängig zu machen“, so Umbach weiter.

Der Landesverband ist überzeugt davon, dass mit der Rücknahme des de-facto-Verbots von Klassenfahrten ein entscheidender Beitrag dazu geliefert werden kann, Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, Lernrückstände aufzuholen und ihre körperliche bzw. psychosoziale Gesundheit zu stärken.

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