„Slow Food“ Niederbayern versammelte sich im „Hafner“-Wirtshaus in Perlesreut
Perlesreut. Weil sie nicht nur gutes Essen schätzen, sondern auch darauf achten, dass Lebensmittel unter nach-haltigen Gesichtspunkten „gut, sauber und fair“ hergestellt und verarbeitet werden, schließen sich immer mehr Menschen der inzwischen weltweiten „Slow Food“ Bewegung an. Das niederbayeri-sche „Convivium“, so nennen sich die regionalen „Slow Food“ Gruppen, traf sich am vergangenen Wochenende beim „Hafner“ in Perlesreut, einem im „Slow Food Genussführer Deutschland“ ver-zeichneten und auch ausgezeichneten Wirtshaus.
Sinn und Zweck solcher Zusammenkünfte ist es nicht allein, gemeinsam genussvoll zu Speisen und zu Trinken. Es geht auch darum, die Menschen kennenzulernen, die in der Region als Bauern oder Gärtner Lebensmittel unter ganzheitlichen Gesichtspunkten produzieren. Es geht auch um diejeni-gen, die vor Ort Lebensmittel handwerklich und verantwortungsvoll erzeugen, weiterverarbeiten und nicht zuletzt geht es um die Köche und Köchinnen, die daraus mit Geschick und Traditionsbe-wusstsein genussvolle Mahlzeiten zubereiten und ihren Gästen servieren. Deshalb war auch der noch junge Metzgermeister Simon Pleintinger aus Schönberg zum „Slow Food“-Treffen nach Perlesreuth gekommen, um sich und seine Handwerksphilosophie vorzustellen und zu beschreiben. Für ihn ist es selbstverständlich, dass er in der Metzgerei seiner Eltern nur Tiere geschlachtet werden, die nicht aus der Massentierhaltung, sondern von ihm bekannten Bauernhöfen stammen und dort art- und tier-schutzgerecht aufgezogen und gehalten werden. Er schlachtet, zerlegt und verarbeitet sie nach handwerklicher Tradition und ist stolz darauf, dass er abgesehen von ein paar speziellen Salamisor-ten das ganze Angebots-Sortiment im Laden selbst herstellt. Im nächsten Jahr strebt er die Bio-Zertifizierung der Metzgerei an.
Auch die Regionalmanagerin der „Ökomodellregion Ilzer Land“ Corinna Ullrich nutzte den Be-such der aus ganz Niederbayern angereisten „Slow-Food“-Mitglieder. Als ihre Aufgabe bezeichnete sie es, das Förderprogramm „Bio-Regio 2000“ das von Landwirtschaftsminister Brunner ins Leben gerufen wurde, in der Region umzusetzen. Es geht ihr dabei um eine für alle gewinnbringende regi-onale Vernetzung von Produzenten, Verarbeitern und Konsumenten im „Ilzer Land“.
(Titelbild: Eine leckere Kostprobe servierte Metzgermeister Simon Pleintinger und überzeugte damit die versammelten Feinschmecker aus ganz Niederbayern von der Qualität seiner Produkte – Foto: Franz Anneser)