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Sonntag, Mai 5, 2024

Generation Remote mit Hang zum Büro

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12. Future Talents Report veröffentlicht: Wenn es nach den Nachwuchstalenten geht, findet das Praktikum der Zukunft jeweils zur Hälfte im Homeoffice und im Büro statt

München. Praktikantinnen und Praktikanten möchten ihre Arbeitszeit zukünftig jeweils zur Hälfte zuhause beziehungsweise im Unternehmen verbringen. Das ist ein Ergebnis des aktuellen „Future Talents Report“, den die Unternehmensberatung CLEVIS in diesem Jahr bereits zum zwölften Mal herausgibt. Für die größte Praktikantenstudie im deutschsprachigen Raum wurden auch in diesem Jahr wieder mehr als 3.000 Nachwuchstalente befragt. Ein zentrales Ergebnis der Erhebung: Fast drei Viertel (74 Prozent) der Praktikantinnen und Praktikanten haben im vergangenen Jahr aus dem Homeoffice gearbeitet, was einer weiteren Steigerung der Remote-Arbeit entspricht. Zum Vergleich: Beginn des Jahres 2020, also vor der Corona-Pandemie, lag dieser Anteil noch bei 26 Prozent, vor einem Jahr schon bei 63 Prozent. Allerdings zieht es den Großteil der Nachwuchskräfte zumindest teilweise ins Büro. Denn dort möchten sie gerne 55 Prozent ihrer Arbeitszeit verbringen, was einem Anteil von zwei bis drei Arbeitstagen pro Woche entspricht. Ihre Hauptkritikpunkte an der Arbeit im Homeoffice sind der reduzierte soziale Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen, die ständige Ablenkung im privaten Umfeld sowie Probleme damit, Beruf und Privates gedanklich voneinander zu trennen. An der Arbeit aus dem Homeoffice schätzen sie dagegen die Zeitersparnis für den Arbeitsweg sowie die flexible Arbeitsgestaltung.

Attraktivität von Praktika bleibt ungebrochen

Derweil bleibt die Attraktivität des Praktikums trotz des hohen Remote-Anteils ungebrochen. 80 Prozent der Talente waren 2022 mit ihrem Job zufrieden (Vorjahr: 84 Prozent), 79 Prozent würden ihn weiterempfehlen (Vorjahr: 82 Prozent). Drei Viertel der Befragten finden zudemm, dass ihre Arbeit einen Mehrwert für das jeweilige Unternehmen geschaffen hat. 78 Prozent haben darüber hinaus das Gefühl, während ihres Beschäftigungsverhältnisses viel gelernt zu haben.

„Die sich verändernde Arbeitswelt, deren Transformation durch die Pandemie noch einmal extrem beschleunigt wurde, verändert auch das Praktikum, wie wir es bisher kannten. Arbeitgeber müssen in Zukunft sowohl die Arbeit aus dem Homeoffice möglich machen als auch Arbeitsplätze am Unternehmensstandort schaffen. Wer die besten Talente frühzeitig gewinnen möchte, muss also noch mehr Aufwand betreiben als bisher schon, denn es gilt die hoffnungsvollen Nachwuchstalente sowohl in der analogen als auch in der digitalen Arbeitswelt zu überzeugen “, so Studienleiterin Kristina Bierer zu den Ergebnissen.

Digitale Zusammenarbeit: Nachwuchstalente sehen Nachholbedarf 

Eng verbunden mit der deutlich höheren Arbeitszeit im Homeoffice ist der Grad der digitalen Zusammenarbeit. Dieser ist aus Sicht von 85 % der befragten Praktikant:innen zum neuen Standard im beruflichen Miteinander geworden. Allerdings sehen viele Studienteilnehmer:innen diesbezüglich noch reichlich Luft nach oben. 59 % finden etwa, dass die IT-Ausstattung bei ihrem Arbeitgeber nicht auf dem neuesten Stand war. 62 % empfanden das Unternehmen als nicht hochgradig digitalisiert und mehr als die Hälfte (51 %) hatten zudem den Eindruck, dass ihre Führungskräfte fachlich nicht in der Lage seien, die notwendige Digitalisierung voranzutreiben. 

Mehr als 1.000 Euro – durchschnittliches Gehalt bleibt auf Niveau der Vorjahre

Das durchschnittliche Gehalt von Nachwuchstalenten bewegt sich auch im Homeoffice in einer ähnlichen Größenordnung wie in den vergangenen Jahren und geht nur ganz leicht zurück. So verdienen Nachwuchstalente derzeit im Schnitt 1.071 Euro. 2021 hatte das durchschnittliche Gehalt noch bei 1.099 Euro gelegen. Vor zwei Jahren lag das Gehalt für die Future Talents im Durchschnitt bei 1.053 EUR und 2019 bei 1.028 EUR. Allerdings spielt das Gehalt nur eine nachrangige Rolle, wenn sich junge Menschen ein Praktikum suchen. Hier ist der Ruf des Unternehmens entscheidend. Zudem wichtig: gute Entwicklungsmöglichkeiten, die Wirkung des Arbeitsverhältnisses für den Lebenslauf sowie die Atmosphäre im Vorstellungsgespräch. 

(Quelle: hr-praesenz.de)

Über die Studie

Für den „Future Talents Report“ wurden im zweiten Halbjahr 2021 3.086 Teilnehmer:innen befragt, die einen Fragebogen von 103 Fragen rund um ihre Praktikumserfahrung beantworteten. 54 % der Teilnehmer:innen waren weiblich, 44 % männlich. 1,4 % gaben an, divers zu sein. Von den Befragten waren 66 % Pflichtpraktikant:innen sowie 34 % freiwillige. Das durchschnittliche Arbeitsverhältnis betrug fünf Monate. 55 % befanden sich zum Zeitpunkt der Studie noch im Praktikum.

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