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Sonntag, Mai 5, 2024

Bayerischer Rundfunk arbeitet mit manipulierbaren Umfragen

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Vertreter aller politischen Parteien im Rundfunkrat informiert

Der Bayerische Rundfunk führt online Umfragen durch, deren Ergebnisse von Dritten quasi ohne jeden Aufwand manipuliert werden können. Dirk Wildt, Vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Passau-Land, hat gestern auf der Website des bayerischen Rundfunks bei einer Umfrage zum Thema „Abschiebung nach Afghanistan?“ innerhalb von 20 Minuten rund 120 Stimmen abgegeben und damit die Nein-Position gestärkt. Er hat den Intendanten des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, über die Manipulation informiert und darum gebeten, die Fake-Umfrage von der Website zu nehmen. Wildt hat beim BR offiziell Programmbeschwerde eingelegt.

Der Grüne Kreisvorsitzende erklärt zur Verwendung manipulierbarer Umfrage-Tools beim Bayerischen Rundfunk:
„Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk hat die höchste Glaubwürdigkeit bei den Medien. Ich bin überrascht, wie leichtfertig der Bayerische Rundfunk bereit ist, mit manipulierbaren Umfrage-Werkzeugen diese Glaubwürdigkeit zu verspielen. Politiker und Lobbyisten, aber auch Bürger, Radiozuhörer und Fernsehzuschauer sollten Umfragen seriöser Medien vertrauen können, denn diese haben das Potential, die öffentliche Meinung und nicht zuletzt politische Entscheidungen – auch meine – zu beeinflussen. Ich habe den Intendanten gebeten, nicht nur die von mir manipulierte Umfrage von der Website zu entfernen, sondern grundsätzlich auf manipulierbare Umfragen zu verzichten.“

(Bildquelle: via Bündnis 90/Die Grünen)

Wildt hat unter anderem die Mitglieder im Rundfunkrat der im Landtag vertretenen Parteien über die Angelegenheit informiert: Alexander Muthmann (Freie Wähler), Verena Osgyan (Bündnis 90/Die Grünen), Florian Pronold (SPD), Walter Taubeneder (CSU).

Gegen den Münchner Merkur hat Wildt vor einem Monat Beschwerde beim Presserat eingelegt. Zuvor hatte Wildt eine Online-Umfrage zur dritten Startbahn am Münchner Flughafen manipuliert und den Merkur informiert. Der Zeitungs-Verlag hatte es abgelehnt, die Fake-Umfrage zu entfernen und hatte dies unter anderem damit begründet, dass auch andere Medien mit manipulierbaren Umfragen arbeiten würden. Der Presserat prüft die Beschwerde und behandelt diese möglicherweise in der nächsten Sitzung des Beschwerdeausschusses im September. Es soll die erste Beschwerde im Zusammenhang mit Online-Umfragen sein.

Die Glaubwürdigkeit des Journalismus und manipulierbare Umfragen werden auf der Veranstaltung „Zukunft unserer Zeitung“ am 29. Juni in Passau ein Thema sein. Siehe https://gruene-passauland.de/zeitung.

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